Letzte "Schwarz-Fahrer"

REGION. Genau 1.876 schwarze Kfz.-Kennzeichen sind im Bezirk Innsbruck-Land noch gemeldet und im Umlauf, tirolweit sind es 12.153. Das teilt uns das Verkehrsministerium Wien auf BEZIRKSBLÄTTER-Anfrage mit. Es gibt sie also noch die "Schwarz"-Fahrer, die alten Kennzeichen gelten so lange es die Zulassung für das betreffende Auto, Motorrad oder Traktor zulässt. Seit 1989 werden Ummeldungen und neue Anmeldungen nur mehr mit den weißen Nummerntafeln ausgestattet, die schwarzen Nummern werden zur auffallenden Seltenheit, sie verschwinden rapide.

Keine Abgabefrist
Fahrzeuge, die derzeit über eine Zulassung mit einem Kennzeichen nach diesem System und „schwarzen“ Kennzeichentafeln verfügen, dürfen mit dieser Zulassung uneingeschränkt weiter verwendet werden, solange sich an der Zulassung nichts ändert.
Einige Nostalgie-Fans freuts, sie wollen ihre schwarzen Nummer nicht gegen eine neue tauschen. Gebart Paul aus Inzing hat erst kürzlich einen Traktor-Oldtimer inklusive schwarzer Nummertafel erworben, mit dem will er sich in seiner Pension ab 2015 beschäftigen und restaurieren: "Die Anmeldung läuft noch auf den bisherigen Besitzer, der kriegt von mir das Geld überwiesen. Aber irgendwann muss ich den Traktor ummelden, die schwarze Nummertafel gegen eine weiße eintauschen", bedauert der Inzinger.
Behalten darf er das "schwarze" Kennzeichen nicht, das verbietet sogar ein Gesetz, da gibt es auch keine Ausnahmen, wie ein zuständiger Landesbeamte auf BEZIRKSBLÄTTER-Anfrage mitteilt: "Es ist nicht möglich, alte Tafeln zu sammeln."

Öffentliche Urkunden

1988 wurde die Einführung neuer Kfz-Kennzeichen in Österreich beschlossen. Die ersten neuen Kennzeichentafeln wurden ab Mitte November 1989 in Tirol ausgegeben, bundesweit ab 1. Jänner 1990.
Österreichische Kennzeichentafeln sind öffentliche Urkunden, die zwar vom Zulassungsbesitzer gekauft werden müssen, nach deren Verwendung müssen diese aber an die Behörde zur Vernichtung zurückgegeben werden.

PRESSEAUSSENDUNG vom 6. August 2014:

Wiener Städtische – Analyse zeigt: Noch 220.000 schwarze Taferl „unterwegs“

Seit 1. Jänner 1990 werden in Österreich nur noch weiße Kennzeichen ausgegeben. Eine Analyse der Wiener Städtischen Versicherung hat ergeben, dass noch knapp 220.000 schwarze Kennzeichentafeln in Österreich im Umlauf sind. Das sind immerhin rund drei Prozent aller in Österreich zugelassenen Fahrzeuge. Die Wiener Städtische bietet für diese Kraftfahrzeuge einen speziellen Oldtimer-Rabatt an.

Wer kennt und kannte sie nicht? Die schwarzen Kennzeichen – besser bekannt unter „schwarze Taferl“. Bis 1990 wurden die schwarzen Taferl von den Zulassungsstellen, dem Verkehrsamt und den Bezirkshauptmannschaften ausgegeben. Seit Jänner 1990 werden ausschließlich die weißen bzw. seit November 2002 die EU-Kennzeichen ausgegeben. Doch noch immer sind einige Österreicherinnen und Österreicher mit den schwarzen Kennzeichentafeln unterwegs.

Die Top drei Bundesländer
Im Vergleich der neun Bundesländer liegt Niederösterreich (66.720) vor Oberösterreich (45.060) und der Steiermark (38.854). Spitzenreiter bei den einzelnen Bezirken ist – abgesehen von Wien mit 12.176 – Mistelbach mit 6.499 vor Amstetten mit 5.517 und Gänserndorf mit 5.261 angemeldeten Fahrzeugen mit schwarzen Kennzeichen.

Oldtimer-Rabatt für historische Kraftfahrzeuge
Fahrzeuge fallen nach 25 Jahren bereits unter den Begriff „Oldtimer“, für die unter bestimmten Voraussetzungen in der Kfz-Haftpflichtversicherung der Wiener Städtischen ein Oldtimerrabatt von 50 Prozent gewährt wird. So muss
- der/die VersicherungsnehmerIn Mitglied eines Vereins sein, dessen Zweck der Betrieb, die Pflege, die Erhaltung und die Instandhaltung historischer Kraftfahrzeuge ist,
- das Kraftfahrzeug höchstens an 120 Tagen im Jahre für Ausfahrten genutzt werden und
- auf den/die VersicherungsnehmerIn bereits ein weiteres Kraftfahrzeug zugelassen sein.