Interessantes über eine (fast) vergessene Telfer Musiker-Dynastie
Zu einem ganz besonderen Abend wurde am Freitag, 20. März, im Noaflhaus die Veranstaltung zur Erinnerung an die Telfer Musikerfamilie Kircher. Der Musikwissenschaftler Mag. Andreas Holzmann referierte auf Einladung der Marktgemeinde Telfs und des Heimatbundes Hörtenberg über die fast vergessene Telfer Komponisten- und Musikerdynastie. Das Ensemble VocArt trug einige ihrer Werke vor.
TELFS. Die Lehrerfamilie Kircher, die im 19. Jahrhundert das Musikleben von Telfs prägte, brachte mehrere begabte Musiker und Chormeister hervor. Die Kirchers und ihre – vor allem kirchlichen – Werke gerieten allerdings fast ganz in Vergessenheit. Dank der Vermittlung von Dr. Hans Moser erhielt das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum vor kurzem von der Telferin Adeline Holzknecht ein ganzes Konvolut von Dokumenten und Notenblättern aus dem Nachlass der Kirchers. In der musikwissenschaftlichen Abteilung des Ferdinandeums machten sich Mag. Andreas Holzmann und Dr. Franz Gratl umgehend an die Aufarbeitung der Unterlagen.
Die Forschungsergebnisse weisen die Komponisten der Familie Kircher als bemerkenswerte Gestalten im Tiroler Kulturleben des 19. Jahrhunderts aus und zeigen exemplarisch das hohe musikalische Niveau, das damals – hauptsächlich dank talentierter und musikkundiger Lehrer – oft auch auf lokaler Ebene herrschte.
Ergänzend zum Vortrag waren auch kirchenmusikalische Werke aus der Feder von Kircher-Komponisten zu hören. Das aus Studenten des Konservatoriums bestehende Ensemble VocArt brachte diese zu den Klängen eines eigens vom Ferdinandeum nach Telfs gebrachten Orgelpositivs wunderbar zur Geltung.
Nach dem gelungenen Abend gab es noch ein gemütliches Beisammensein im kleinen Kreis, bei dem Dr. Moser und Gemeinderätin Renate Sailer der Bewahrerin der Kircher-Dokumente, Adeline Holzknecht, dankten und ihr mit einem Blumenstrauß zum Geburtstag gratulierten.
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