Bayerischer Augen- und Ohrenschmaus von Ludwig Thoma
PASSAU. Das Wegscheider Kulturbrettl führt am Samstag, 21. November, um 20 Uhr ein Stück des bayerischen Künstlers Ludwig Thoma auf. Seine schriftstellerische Ader brachte ihm bayerischen Weltruhm ein, denn Thoma erfand Charaktere in bayerischer Reinform. Ein besonderes Original erschuf der Künstler mit dem schlitzohrigen Landtagsabgeordneten Josef Filser, den Thoma zunächst nur über seinen Briefwechsel definiert. Da Filser so schreibt, wie er spricht, führt er einen Briefwexel. Später hat Thoma die Figur Filser auch noch zur Bühnenrolle weiterentwickelt. Vielen wird Filser als schenkelklatschender Münchenreisender in der Verfilmung des Einakters „Erster Klasse“ bekannt sein. Diesen Josef Filser mit seinem Briefwexel hat sich kein geringerer als Michael Lerchenberg vorgenommen. Michael Lerchenberg ist Intendant der Luisenfestspiele in Wunsiedel und ein Tausendsassa. Dreimal hielt er als Bruder Barnabas die Starkbierpredigt auf dem Nockherberg, zuvor spielte er Edmund Stoiber im Singspiel des alljährlichen Starkbierspektakels.
Ein Augen- und Ohrenschmaus
Über Ludwig Thoma stolperte Michael Lerchenberg schon in Dachau, seinem Geburtsort, denn in Dachau praktizierte Thoma drei Jahre als Anwalt, allerdings standen seine literarischen Jahre noch bevor. Aber als bayerischen Schauspieler mussten Lerchenberg die Werke Ludwig Thomas natürlich reizen und er hat sich des Landtagsabgeordneten Filser, respektive seinen Briefwexel, vorgenommen. Das alleine verspricht schon einen Ohrenschmaus, aber Lerchenberg setzte noch eins drauf und tat sich mit dem „Niederbayerischen Musikantenstammtisch“ zusammen, der zum Text die passende Musik macht. Mit Zwiefachen, Schottisch, Landlern, Drehern und „woaß da Deixl“ sorgen die Vollblutmusiker für die richtige „Marinade“. Bayerisch deftig halt.
Mit Michael Lerchenberg und dem Niederbayerischen Musikantenstammtisch beendet das Kulturbrettl den Wegscheider Kulturherbst mit einem echten Knüller, oder wie Filser schreibt: „Lieber Schbezi. Der barlamendarische beruf ist aufreubend und man bringt ein groses Obfer fier den Wallgreis.“
Mehr Infos und Karten gibt’s online auf der Veranstalterwebseite www.kulturbrettl.de
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