Verdacht: Erste Wildkatze in Oberösterreich seit Jahrzehnten

Das Tier, das im Böhmerwald in die Fotofalle getappt war, dürfte eine Wildkatze sein. | Foto: Luchsprojekt
  • Das Tier, das im Böhmerwald in die Fotofalle getappt war, dürfte eine Wildkatze sein.
  • Foto: Luchsprojekt
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MÜHLVIERTEL. Eigentlich sollte die Wildtierkamera des Luchsprojektes "Österreich Nordwest" versteckt lebende Luchse aufnehmen. Auf dem jüngsten Foto dürfte nun aber eine Europäischen Wildkatze zu sehen sein. Es wäre laut Ingrid Hagenstein vom Naturschutzbund, Projektleiterin "Wildkatze", das erste Mal seit Jahrzehnten, dass ein derartiges Tier in Oberösterreich lebt. Der Ort, an dem die Katze gesehen wurde, ist auf einer Fläche des Naturschutzbundes im österreichischen Teil des Böhmerwaldes – im sogenannten Birkenmausmoos.

Alle Merkmale sichtbar

Das fotografierte Tier weist alle sichtbaren Merkmale einer Wildkatze auf. Der italienische Zoologe und Wildkatzenexperte Luca Lapini ist jedenfalls überzeugt: „Es ist sicher eine Europäische Wildkatze – alle sichtbaren Details sind typisch für diesen Phänotyp.“ Thomas Engleder aus Haslach, Leiter des Luchsprojektes, wird nun mit Baldrian besprühte Lockstöcke aufstellen, die die Katze anlocken sollen: „Eine zu 100 Prozent sichere Bestimmung ist nur über Haare und deren genetische Analyse möglich. Im nahen Nationalpark Bayerischer Wald wurden in den vergangenen Jahren mehrfach Wildkatzen eindeutig nachgewiesen. Für den österreichischen Böhmerwald wäre es der erste Nachweis“, sagt er.

1975 in Windhaag

In Oberösterreich stammt übrigens der letzte sichere Nachweis einer Wildkatze von 1975 aus der Gegend um Windhaag (Bezirk Freistadt). Das letzte autochthone oberösterreichische Exemplar wurde im August 1915 in der Gemeinde Hinzenbach (Bezirk Eferding) erlegt.

Birkenmausmoos als Hotspot wilder Tiere

Das Birkenmausmoos, wo die Wildtierkamera aufgestellt war, ist ein Hotspot der Artenvielfalt. Dort kommt nicht nur die überaus seltene Birkenmaus vor, sondern auch der Sonnentau und etliche weitere bedrohte Arten. Die Mitglieder der Plattform Wildkatze warten nun gespannt darauf, ob die Katze der Verlockung des Baldrians erliegen und ihre Haare an den Lockstöcken hinterlassen wird.

Zur Sache:

Wer glaubt, eine Wildkatze gesehen zu haben, möge dies bitte dem Naturschutzbund melden: wildkatze@naturschutzbund.at oder auf www.wildkatze-in-oesterreich.at (Online-Fragebogen zum Ausfüllen unter „Wildkatzenmeldung“) oder telefonisch: 0662/64 29 09-13 bzw. 0664/402 90 96 (Ingrid Hagenstein, Projektleitung).
Detaillierte Infos zu Wildkatzen finden Sie auf der Homepage der Plattform: www.wildkatze-in-oesterreich.

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