Kein Amtsdeutsch mehr im Amt
Jugendamt der Stadt Salzburg hat es vorgemacht, jetzt sollen alle Ämter im Sozialbereich folgen
Rund 18.000 Euro investierte die Stadt 2015 und 2016 ins Projekt „Klare Worte“ . „Dieses Geld kommt direkt unseren Bürgerinnen und Bürgern zugute“, ist Vizebgm. Anja Hagenauer (SPÖ) überzeugt.
Ein paar Beispiele gefällig?
Statt "Vorläufige Innehaltung der Auszahlung durch das Gericht" erfährt der Bürger vom Jugendamt nun "Das Gericht zahlt vorläufig die Zuschüsse nicht aus." Und aus "Hingewiesen wird auch darauf, dass das Jugendamt Salzburg keinen Einfluss auf die Dauer von Gerichts- verfahren hat. Die Dauer ist auch im Vorhinein nicht abschätzbar, ..." wurde "Wie lange dauert ein Verfahren bei Gericht? Bitte beachten Sie: Wir haben keinen Einfluss auf die Dauer der Gerichtsverfahren." Völlig aus seimem Wortschatz verbannt hat das Jugendamt die Begriffe: Unpfändbarer Freibetrag, Einbringlichmachung des Unterhaltes, Abstammungsangelegenheiten, Vertretungsbefugnis und Zwangsvollstreckung.
Im Bereich des Jugendamtes wurden 55 verschiedene Schriftstücke mit externer Hilfe in eine leicht lesbare, verständliche und gut strukturierte Form gebracht. "Es gibt darin kein Amtsdeutsch und keine Floskeln mehr. Es droht den Menschen in seinen Schreiben nicht mehr, sondern formuliert positiv. Es erklärt, was man sich erspart, wenn man Dinge gleich erledigt. Es bietet unbürokratischen und lösungsorientierten Service in leicht verständlicher Sprache an. Und genau das wird es nun auch in den anderen Ämtern geben", betont Hagenauer.
Sie rechnet damit, dass bis Ende des Jahres alle Ämter ihre Schriftstücke in gut verständliche Sprache umformuliert haben.
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