Zu wenig für einen dringenden Fall?

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Alleinstehend, alleinerziehend und so wie 3.000 weitere Salzburger dringend auf Wohnungssuche: Eva Schützinger ist verzweifelt: „Niemand will mir helfen.“ Die junge Mutter wohnt mit ihrem sechsjährigen Sohn David seit Jahren in einer verschimmelten Wohnung. Der Kleine ist bereits davon krank geworden, für eine neue Wohnung reicht das anscheinend nicht.

SALZBURG (drs). „Ich habe mit dem Wohnungsamt, dem Sozial- und dem Jugendamt, Wohnungsgenossenschaften, mit dem Büro Blachfellner, dem Büro Eberle, Stadt, Land, der Gemeinde Wals und der Kirche telefoniert – und keiner will mir helfen“, Eva Schützinger kann es nicht glauben. Verzweifelt zeigt die 28-jährige Mutter ihre Notizen, über die Gespräche hat sie genaue Aufzeichnungen gemacht.

Vor sechs Jahren ist die Pinzgauerin nach Salzburg gekommen, hat hier ihren Sohn zur Welt gebracht und danach im Mutter-Kind-Heim gewohnt. Noch in der Karenz hat sie neben ihrem Abschluss als Textilverkäuferin eine Lehre zur Bürokauffrau begonnen – und abgeschlossen. Sie hat ihr Leben im Griff, das hat sie viel Kraft gekostet. Kraft, die ihr nun ausgeht. „Mein David ist krank vom Schimmel, das beweisen auch ärztliche Atteste“, erzählt sie: „Aber was ich mir auf der Suche nach einer neuen Wohnung anhören hab‘ können, ist ein Wahnsinn.“

Keine Zuständigkeit, kein dringender Fall
Am städtischen Wohnungsamt habe man die Zuständigkeit an die Gemeinde Grödig (sie wohnt in Glanegg, Anm.) weitergeschoben. Sie wohne nicht in Salzburg, also sei man hier auch für sie nicht zuständig. Die derzeitige Wohnung befindet sich übrigens nur wenige Meter von der Stadtgrenze entfernt. Sohn David geht sogar in der Landeshauptstadt in den Kindergarten.

Bei den Wohnungsgenossenschaften soll man die 28-Jährige auf andere dringende Fälle verwiesen haben, die schon länger gemeldet seien. E-Mails wurden nicht mehr beantwortet, auf Anrufe nicht mehr reagiert. „Und im Büro von Landesrat Blachfellner hat man mir sogar gesagt, wenn ich meinem Kind kein geeignetes Umfeld bieten kann, ist das ein Fall fürs Jugendamt“, erzählt die Salzburgerin: „Wie aber bitte soll ich das können, wenn mir niemand eine Wohnung gibt?“

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