Das amtliche Ergebnis bescheinigt: Alexander Van der Bellen gewinnt mit 52 Prozent auch im Bundesland Salzburg die Stichwahl gegen Norbert Hofer
Van der Bellen liegt am Ende auch in Salzburg mit 52 Prozent vorne. Laut Wählerstromanalyse konnte er sowohl mehr Nichtwähler zur Stimmabgabe mobilisieren, als auch bisherige Hofer-Anhänger angeln.
SALZBURG (ap). Am Montagabend ist das amtliche Ergebnis der Bundespräsidentenwahl 2016 im Bundesland Salzburg eingegangen. Demnach wechselt nach Einbeziehung der Wahlkarten die Führung und geht von Norbert Hofer – er verbuchte am Wahlsonntag 50,2 Prozent ohne Wahlkarten – an Alexander Van der Bellen. Er setzt sich mit einem Gesamtergebnis von 52,0 Prozentpunkten letztlich auch in Salzburg an die Spitze.
Die Ergebnisse im Detail in den Bezirken:
Alexander Van der Bellen gewinnt – nach Einbeziehung der Wahlkarten – in der Stadt Salzburg mit 62,5 Prozent, im Flachgau mit 51,9 Prozent und im Tennengau mit 51,2 Prozent. Norbert Hofer hingegen holt sich die meisten Stimmen im Lungau mit 62,6 Prozent, im Pongau mit 56 Prozent sowie im Pinzgau mit 52,6 Prozent
Was die Wählerstromanalyse zeigt
Für die Stichwahl zur Bundespräsidentenwahl wurde am Montag von der Landesstatistik Salzburg unter der Leitung von Gernot Filipp eine Wählerstromanalyse der Salzburger Ergebnisse im Vergleich mit dem annullierten Wahlgang vom 22. Mai durchgeführt. Die Analyse bezieht sich auf die Ergebnisse ohne Briefwahlstimmen, da die per Briefwahl abgegebenen Stimmen erst im Laufe des Tages ausgezählt wurden. Insgesamt wurden 38.205 Wahlkarten ausgegeben, was bedeutet, dass 9,7 Prozent der Wahlberechtigten eine Wahlkarte beantragt haben.
Treue Wähler auf beiden Seiten
"Beide Kandidaten erreichten hohe Wiederwahlquoten gegenüber dem annullierten Wahlgang. Bei Alexander van der Bellen kann de facto von einer Wiederwahlquote von 100 Prozent gesprochen werden, bei Norbert Hofer liegt sie bei etwa 90 Prozent", weiß Filipp. Sie konnten aber in unterschiedlichem Ausmaß Wähler des jeweils anderen Kandidaten bzw. der Nichtwähler von sich überzeugen.
Die Rolle der bisherigen Nichtwähler
Von den Nichtwählerinnen und Nichtwählern des annullierten Wahlgangs haben etwa vier Fünftel auch dieses Mal keine Stimme abgegeben. Immerhin elf Prozent haben bei diesem Wahlgang Van der Bellen gewählt, neun Prozent haben sich für Norbert Hofer entschieden.
Lesen Sie dazu auch alles Wissenswerte vom Wahlsonntag - Reaktionen, Analysen und Hintergründe
Wo der künftige Bundespräsident am stärksten zulegte
Werden die Gemeinden nach dem Stimmanteil von Alexander van der Bellen bei der annullierten Stichwahl gruppiert, fällt auf, dass der zukünftige Bundespräsident der Republik Österreich in den Gemeinden, in denen er bei der annullierten Stichwahl schlechter abschnitt, überdurchschnittlich zulegen konnte. So gewann der von den Grünen unterstützte Kandidat in jenen Gemeinden, in denen er bei der annullierten Stichwahl mit weniger als 30 Prozent Stimmanteil seine schlechtesten Ergebnisse erzielte, durchschnittlich 6,7 Prozentpunkte dazu. "In den Gemeinden, in denen er bei der annullierten Stichwahl bereits mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen auf sich vereinen konnte, war der Zugewinn hingegen geringer und belief sich auf 4,7 Prozentpunkte. Umgekehrt verhält es sich bei Norbert Hofer: Er verlor vor allem in jenen Gemeinden stark, in welchen er im annullierten Wahlgang den höchsten Zuspruch erhielt", so der Landesstatistiker.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.