ÖVP will mit neuer Kampagne Vielfalt und thematische Breite zeigen
Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer attestiert seiner Partei "ein bissl Mut" für die neue, moderne Bildsprache, inhaltlich soll die Emanzipation von der Bundes-ÖVP und damit der "Salzburger Weg" stärker betont werden.
Die nächste Landtagswahl steht Salzburg voraussichtlich im Mai 2018 ins Haus – und wirft bereits ihre Schatten voraus: Eine neue Kampagne soll die ÖVP moderner, aber gleichzeitig auch als die Partei mit einem bürgerlichen Wertefundament und Mut zur Gestaltung "rüberbringen".
Jede Salzburgerin, jeder Salzburger trage seinen Teil zu einer funktionierenden Gesellschaft bei, und das will die ÖVP in thematischer Breite und Vielfalt auf ihren Plakaten darstellen. In einer ersten Welle werden Plakate mit sieben Testimonials – darunter der Tamsweger Bürgermeister Georg Gappmayer, die Kuchler Hebamme Magdalena Pichler, der Kapruner Bergbauer und Jagawirt Johann Nindl oder der Freiwillige Rettungssanitäter Daniel Schmid aus Salzburg – affichiert. Konzipiert wurde die Kampagne von der Werbeagentur Blümke, die Bilder stammen von Fotograf Helge Kirchberger.
Mehr Frauen, kein Migrationshintergrund
"Wir haben darauf geachtet, einen Überhang an Frauen zu haben", betonte Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer auf die Frage nach der dargestellten Vielfalt. Neben der Kuchler Hebamme sind Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf und Hilfswerk-Geschäftsführerin und ÖVP-Klubobfrau Daniela Gutschi Teil der Fotokampagne. Salzburger mit Migrationshintergrund fehlen allerdings in dem Konzept.
Umfrage sieht ÖVP in Salzburg an erster Stelle
Gestützt auf eine Umfrage unter 600 Salzburgern unmittelbar nach der Bundespräsidenten-Stichwahl – die der ÖVP mit einem Stimmenanteil von mehr als 30 Prozent die Nummer eins-Position in der aktuellen Sonntagsfrage beschert – will sich die Partei den Themenprioritäten Arbeitsplätze, Gesundheitsversorgung, sichere und stabile Zukunft, erschwingliches Wohnen und der Bekämpfung von Verbrechen und Kriminalität widmen. "Wir wollen uns als die Partei des konstruktiven Miteinanders präsentieren", so Wolfgang Mayer.
Zeit und Geld für Integration von Flüchtlingen
"Sehr viel Geld und Zeit" soll in den Spracherwerb und die Arbeitsmarkt-Integration von anerkannten Flüchtlingen fließen. Aber auch der Landeshaushalt werde weiter im Fokus stehen. "Wir geben jährlich 57 Millionen Euro für den Zinsendienst aus, das ist mehr als für die Kinderbetreuung", so Mayer. Deshalb müsse man, wenn man von Sozial- oder Familienpolitik spreche – was die ÖVP als eine ihrer klassischen Kompetenzen betrachtet – auch das Budget im Hinterkopf haben. Weiter vorantreiben will die ÖVP den Abbau sinnloser bürkratischer Hürden wie etwa die in jedem Bundesland unterschiedliche Höhe von Balkongeländern. 228 derartige Vorschriften sollen aus den Gesetzen verschwinden.
Drei Parteien teilen sich Platz zwei
Noch ein paar Daten aus der von IMAS durchgeführten Umfrage: In der Landeshauptmann-Direktwahl kommt LH Wilfried Haslauer auf 61 Prozent, seine Stellvertreterin Astrid Rössler (Grüne) liegt mit elf Prozent nur knapp vor LR Hans Mayr sowie SPÖ-Klubobmann Walter Steidl und FPS-Parteiobmann Karl Schnell, die jeweils auf sieben Prozent kommen. In der Sonntagsfrage liegen Grüne, SPÖ und FPÖ – wobei die Trennung zwischen FPÖ und FPS von den Menschen "noch nicht gelernt wurde", wie es Mayer formulierte – mit 18 bis 21 Prozent gleichauf auf Platz zwei. NEOS kratzt an der Fünf-Prozent-Marke.
70 Prozent der Salzburger sind der Umfrage zufolge grundsätzlich zufrieden mit der Arbeit der Landesregierung, 59 Prozent sind der Meinung, die Landesregierung arbeite besser als die Bundesregierung. Nur knapp jeder Vierte (24 Prozent) sieht eine gleich gute Leistung von Landes- und Bundesregierung.
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