Wie Produktion und Informationstechnologie zusammenwachsen können

Mit der Verschmelzung von Internettechnologien mit Maschinenbau und Produktion beschäftigt sich diese Woche am Donnerstag unter dem Titel "Industrie 4.0" eine hochkarätige Veranstaltung von Salzburg Research und der Industriellenvereinigung (IV) Salzburg. "Die Verbindung von Informations- und Kommunikationstechnologien mit etablierten Stärkefeldern ermöglicht eine hohe Wertschöpfung", erklärt dazu Salzburg Research-Geschäftsführer Siegfried Reich.

"Industrie 4.0 bietet unglaublich großes Potenzial für den Standort Salzburg", ist auch IV-Geschäftsführerin Irene Schulte überzeugt. "Wir können nicht billigst produzieren, deshalb ist das ein wichtiger Schritt auf Salzburgs Weg an die Spitze der innovativsten Standorte."

"Weil die smarte Produktionsmaschine weiß, wie es um ihre Komponenten steht, können künftig die Ersatzteile zum idealen Zeitpunkt – also kurz vor dem Defekt – ausgetauscht werden", sagt "Instandhaltung 4.0"-Projektleiter Georg Günthner von Salzburg Resaearch. Bei dem Projekt werden die Auswirkungen der "vierten industriellen Revolution" auf eine ganze Branche ausgelotet.

In das Projekt eingebunden ist auch Senior Consultant Günter Loidl (Dankl+Partner, Wals). Er bringt das, was Kennzahlen beschreiben – Salzburg hat eine hohe Exportrate, nach Wien das österreichweit höchste BIP pro Kopf, hinkt aber bei typischen Forschungs- und Innovationsparametern hinterher – auf den Punkt: "Wir spüren eine große Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. Sehr viele Anwendungen sind theoretisch kein Problem, vom Alltag der Instandhaltungsmitarbeiter aber meilenweit entfernt. Wir diskutieren über Datenvernetzungen und sich selbst organisierende Prozesse und vergessen, dass in manchen Industriebereichen oft nicht einmal Internetzugang vorhanden ist."