Sortengarten für alte Zwetschken

Franz Höglinger mit Naturpark-Geschäftsführer Clemens Schnaitl, Sabine Pumberger und Clara Pesendorfer. | Foto: Schwarzenlander
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„SOKO Zwetschke“ fand im Naturpark Attersee-Traunsee seltene Primitivpflaumenarten.

ALTMÜNSTER, STEINBACH. Der Naturpark Attersee-Traunsee kann sich nun mit Fug und Recht als Zwetschkenreich bezeichnen. Mit reicher Beute an seltenen Primitivpflaumenarten, so die botanisch korrekte Bezeichnung, kehrte die „SOKO Zwetschke“ von den ausgedehnten Feldforschungen seit Anfang August zurück. Weit über hundert Belege der wurzelechten zwetschkenähnlichen Arten wurden aufgefunden und gesichert. Das Forscherteam rund um Botaniker Franz Höglinger, Ökologe und Landschaftsplaner sowie Naturpark-Geschäftsführer Clemens Schnaitl, Betriebswirtin und NUPA-Mitarbeiterin Sabine Pumberger und Naturpark-Praktikantin Clara Pesendorfer, war seit Anfang August im Gelände unterwegs, um seltene Zwetschkenarten zu finden.

Sortengarten zum Erhalt

„Die Bauern der Naturparkregion haben ein ausgeprägtes Bewusstsein für den Erhalt alter, regionstypischer Obstarten. Nur durch ihr bewahrendes Bewirtschaften gibt es noch diese, zumeist sogar letzten Vertreter traditioneller Zwetschkenarten“, freut sich Clemens Schnaitl. Mit der Zustimmung der Baumbesitzer werden im Herbst sogenannte Edelreiser entnommen und Wurzelbruten ausgegraben. Diese werden in einen Sortengarten zur Erhaltung und Förderung der Primitivpflaumen eingebracht. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt mit dem Verein „Arche Noah“. Dadurch werden die Bäume auch in Zukunft in ihrem Bestand gesichert. „Zum Teil waren die Besitzer sichtlich stolz, dass Edelreiser ihrer Schätze in einem Sortengarten eingebracht werden sollen und so erhalten und vermehrt werden können. Auch das Ausgraben von Wurzelbruten im Herbst wurde uns gestattet. Interessant war auch, dass sehr viele Bewirtschafter ihre Früchte, die keine Hauszwetschken waren, als ‚Kriecherl oder Krüherl‘ bezeichnet haben. Erst bei Untersuchung des Baumes konnten wir dann aufklären, dass das Wort Krüherl sehr oft für etwas kleines, kugeliges verwendet wird, jedoch dann durchaus auch eine echte Krieche, Ziparte, Punze oder Spilling sein kann“, so der Naturpark-Manager.
Zu den Primitivpflaumenarten gehören neben der echten Hauszwetschke Biedling, Krieche, Punze, Pemse, Rot-Zwetschke, Zuckerzwetschke, Schlehe, Spänling, Ziparte und Zwispitz, auch „Ziparchtl“ genannt.

Die Zwetschke

Das Thema Zwetschke tauchte in den ersten Arbeitstreffen des Naturparks Traunsee-Attersee immer wieder auf. Sowohl auf der Traunseeseite, als auch auf der Atterseeseite haben die Zwetschkenbäume eine lange Tradition. Bekannt ist, dass sich die Zwetschke auf feuchteren, geschützten, nährstoffreichen, hellen und offenen Standorten wohlfühlt. Die Ausbreitung ist stark an den Menschen gebunden. Eine gesamte Obstbaumzählung aus dem Jahre 1938 ergab, dass sich das Zentrum der Zwetschkenbaumvorkommen über die gesamte österreichische Flyschzone mit Ausläufern ins Salzkammergut und Hausruckviertel erstreckt.
Gefunden wurden unter anderem: Biedling, Pemse, Punze, Kuchelzwetschke, Zuckerzwetschke, Echte Krieche, Ziparte und Zwispitz – auch Ziparchtl genannt, Ziparte, Rotzwetschke, Schlehe, Hauszwetschken, roter Spilling oder Spänling, Biedling.

Franz Höglinger mit Naturpark-Geschäftsführer Clemens Schnaitl, Sabine Pumberger und Clara Pesendorfer. | Foto: Schwarzenlander
Naturpark-Geschäftsführer Clemens Schnaitl: „Die Besitzer waren stolz, dass Edelreiser ihrer Schätze in einen Sortengarten kommen.“ | Foto: NUPA
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