SPÖ-Klub Oberösterreich startet Sozialkampagne

BEZIRK. Anstatt ihre Energien auf den Wahlkampf zu konzentrieren, versuchen sich einige SPÖ-Klub Mitglieder an einer Sozialkampagne. Diese trägt den Titel "Schieben wir unsere Soziale Verantwortung nicht auf die lange Bank". Dabei legen Landtagsabgeordnete Sabine Promberger und Sozialsprecher Hans Affenzeller, ebenfalls Landtagsabgeordneter, ihr Augenmerk auf drei Kernthemen: Die Betreuung der "Älteren Generation", die Unterstützung für Menschen mit Beeinträchtigung und Kinder- bzw. Jugendhilfe.

"Derzeit sehen wir uns einem Doppelten Druck gegenüber", erklärt Affenzeller, "da es einerseits mehr Menschen gibt, die unterstützt werden sollen, und andererseits immer weniger Budget zur Verfügung gestellt wird." Dem SPÖ-Klub zufolge soll die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten 20 Jahren von 5.650 in Gmunden um fast 2.500 ansteigen. Dafür sei Affenzeller zufolge eine Veränderung der Familienstruktur und eine bessere medizinische Versorgung, die es den Menschen ermöglicht älter zu werden, verantwortlich.
Sabine Promberger: "Wir wollen versuchen, die bestehenden Wartelisten abzubauen und pflegende Angehörige wirksam zu entlasten."
Insgesamt würden 200 Millionen Euro benötigt werden, um die Wartelisten vollständig abarbeiten zu können. "Dies kann natürlich nicht von heute auf morgen passieren", so Affenzeller, "aber wir müssen das in der nächsten Zeit in Angriff nehmen. Entsprechende Anträge sind bereits beim Landtag eingereicht worden und werden dann im Herbst zur Abstimmung kommen."

Dass mit der Unterbringung der Asylwerber derzeit eine weitere soziale Herausforderung auf Österreich zukommt, sieht Andreas Ortner, Pressesprecher des oberösterreichischen SPÖ-Klubs, nicht als Widerspruch zu den Zielen der Kampagne: "Natürlich ist die Asylthematik momentan brandaktuell, aber das wird sich in den nächsten ein, zwei Jahren wieder legen. Die in unserer Sozialkampagne behandelten Punkte werden die Österreicher jedoch die nächsten Jahrzehnte betreffen."