Fahrrad-Touren rund um Bad Ischl
Auf den Spuren des Widerstandes gegen die Nazis
Das (Innere) Salzkammergut war immer schon ein widerständischer und aufsässiger Landstrich: Gegen die Obrigkeit, gegen die Habsburger-Macht, gegen Unterdrückung. Dieser Widerstandsgeist aus der Monarchie setzte sich auch in der NS-Zeit fort: In vielen Gemeinden gab es Widerstandskämpfer und Kleingruppen.
BAD ISCHL. Eine der zentralen Figuren des Widerstands gegen den Nationalsozialismus war Sepp Pliseis, der 1943 aus dem KZ-Außenlager Hallein fliehen konnte und fortan unter dem Decknamen „Willy“ agierte. Als dieser Deckname aufflog, nannte er sich „Fred“. Nach der Flucht vor den Gräueln des KZ formierte sich eine breitere Widerstandsgruppe im Salzkammergut, die heute nach den beiden Decknamen „Willy-Fred“ genannt wird. Diese Gruppe agierte von Altaussee im Süden, über Bad Ischl und Ebensee, bis Gschwandt im Norden.
Der Linzer Johannes Staudinger stellte im Rahmen der Kulturhauptstadt fünf Fahrrad-Touren von 12 bis 96 Kilometern zusammen, die zu Spuren des Widerstandes im Salzkammergut führen. Zum Beispiel zum bekannten Nagelsteig („Igel“) im Rettenbachtal, wo sich Ausseer Widerstandskämpfer versteckt hielten. Oder zum Ischler Bahnhof, wo illegal Flugschriften hergestellt wurden.
Begleitmaterial zu den Touren
Zu den Touren erschien ein Faltplan „Touren von Willy-Fred – Fahrrad-Partisan*innen im Salzkammergut“ (erhältlich in der Touristinformation Bad Ischl), eine von Johannes Staudinger erstellte Begleitbroschüre mit vielen historischen Dokumenten und Hintergründen (zum Downloaden unter www.velodrom-linz.at/willy-fred/) sowie eine kostenlos downloadbare App mit den Touren- und Stationsbeschreibungen (www.salzkammergut-2024.at/kulturvermittlungs-app/).
Eröffnung und Vorstellung der Touren
Am Freitag, 26. April, wurden in Bad Ischl der Tourenplan und das Begleitmaterial vorgestellt – und mit einer ersten von Johannes Staudinger geführten Fahrrad-Tour durch Bad Ischl das Projekt sozusagen „eröffnet“.
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