Wild, Wilder, Pitztal Wild Face Freeride Extreme

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PITZTAL (eh). Ladies first, hieß es im Pitztal als die Damen beim einzigen Freeride Qualifier Event in Österreich, der auf Zeit geht, das Rennen um Trophäen und Punkte eröffneten. Die Pitztal Wild Face Siegerin von 2012 Liz Kristoferitsch musste sich dabei einer ganz neuen Konkurrentin stellen. Boardercross Weltcupfahrerin Susi Moll aus Vorarlberg versuchte sich erstmals auf Grund der ausgefallenen Weltcuprennen auf Freeride Terrain und machte bereits bei der Qualifikation mit Bestzeit ordentlich Druck. Am Ende des Tages durfte aber doch die im Vorarlberger Klostertal lebende Steirerin Kristoferitsch die Siegestrophäe, den Wurzelsepp, mit nach Hause nehmen. "Heute war ein super Tag für mich. Ich bin vollauf zufrieden und sehr, sehr glücklich", meinte Kristoferitsch nach der Siegerehrung. Susi Moll hatte nach eigenen Angaben ein extrem cooles Wochenende im Pitztal. "Es wäre schon noch ein bischen mehr drinnen gewesen. Ich habe aber probiert meine Kraft aufzuteilen". Mit ihrem ersten erfolgreichen Auftreten in der Freeride Szene hat sich die Bregenzerwälderin auch eine Wild Card für den 3-Stern-Qualifier Bewerb am kommenden Samstag in der Silvretta Montafon ergattert.
Bei den Ski Damen dominierte die ehemalige Alpin-Rennläuferin Nicola Schmid aus Oberjoch im Allgäu klar vor der Hessin Vanessa Frey. Rang drei besetzte Malene Madsen aus Dänemark. Snowboarder David Speiser, Vorjahressieger und klarer Favorit, hätte auch nicht damit gerechnet, dass ihm der Beglische Freeride Meister Koen Goris den Sieg wegschnappen würde.
Für das Highlight des Tages sorgte das Duell zwischen dem Pitztaler Frederik Eiter und dem Allgäuer Tobias Heinle. Die beiden Skifahrer hatten sich in den letzten Jahren ganz oben auf dem Treppchen immer abgewechselt. Während der eine verletzt war, holte sich der andere den Sieg und umgekehrt. Beim Pitztal Wild Face 2015 powered by Amway traten sie erstmals direkt gegeneinander an.
Trotz Sturz und Fahrfehler konnte auch dieser Klassensieg ins Allgäu gehen. "Wer hätte das gedacht. Oben und unten war es sehr gut. In der Querfahrt bin ich leider wie der Fredi gestürzt. Dann habe ich den Schwung verloren und nicht mehr geglaubt, dass sich das noch ausgeht", meinte Heinle nach dem Rennen. Fredi Eiter, der sich schlussendlich mit dem undankbaren vierten Rang begnügen musste, lobte die anderen Jungs. "Sie waren heute alle heiß auf den Sieg und haben sich die Stockerlplätze verdient." Die Plätze zwei und drei gingen bei den Ski Herren an den Allgäuer Bastian Daschner und den Weilheimer (Garmisch-Partenkirchen) Andreas Hörterer.
Das actionreiche Programm am Parkplatz der Rifflseebahn mit Live-Übertragung auf Großleinwand zog wieder viele nicht nur Freeride kundige Zuschauer an, die sich das Spektakel um die schnellste Zeit durch freies Gelände nicht entgehen lassen wollten. Auch im Web wurden via Live-Stream die mutigen Ritte vom Mittagskogel verfolgt. Bei der 6. Auflage des Pitztal Wild Face bebte der Berg und das Tal und sah man bei der Qualifikation am Vortag so viele Starter wie noch nie, was die Einmaligkeit dieses Events bezeugt.

Stimmen zur 6. Auflage vom Pitztal Wild Face Freeride Extrem powered by Amway

Ernst Eiter „Schmatz“, Urgestein vom Pitztal Wild Face

„Bin vor 30 Jahren einer der Ersten gewesen der immer wieder vom Mittagskogel abgefahren ist. Vor 25 Jahren sogar mit Frauenabfahrtsski, vom Gipfel bis zur Talstation der Gletscherbahn, unter vier Minuten. Habe damals das Rennen schon ins Auge gefasst, Fackelläufe organisiert. Man kann sagen, ich war Mitinitiator vom Wild Face, darum bleibt mir solange ich Lust habe die Startnummer eins. Werde heuer meinen Verletztenstatus ausnützen und mit meinem 12 jährigen Sohn, der fährt heuer zum dritten Mal, als Vorläufer starten.
Es ist gigantisch, „Kaukasus mäßig“, es sind schwindelerregende Höhen, ausgesetzte Stellen, ein vertikaler Höhenunterschied von 1700 Metern ohne lange Flachstrecken die ein Rider zu bewältigen hat. Vertikal sind es sogar 4 Kilometer wenn man eine Linie, wie ein Äquator, um den Berg zieht.
Man findet einfach immer eine Linie, egal wie viele schon runter sind, denn man hat alle Himmelsrichtungen außer Süden.
„Anscheißen“ darf man sich auf diesem Berg halt nicht!“

Fredi Eiter, letztjähriger Sieger aus Pitztal

„Bin noch ein bisschen ein Rookie was die Qualifines anbelangt. War zwar bei ein paar dabei, wo Judges gewertet haben, allerdings das Race hier ist schon einzigartig wegen der langen Strecke und weil die Geschwindigkeit zählt.
Letztes Jahr war ich nicht nervös, doch heuer verspüre ich schon eine Anspannung, wegen dem letztjährigen Sieg, da weiß ich noch nicht wie ich damit umgehen soll.
Werde einfach runter fahren und im Ziel sagen können, dass ich meine Sache probiert habe, was meine Zeit wert ist, werden wir dann sehen!“

Eiter Vanessa, ehemalige Alpin-Rennläuferin, Pitztal

„Finde es super, dass es ein Zeitrennen ist, ohne Judges, einfach nur ehrlich, der Schnellste gewinnt. Vor allem ist es klasse, dass das Wild Face ein zwei Sterne Rennen geworden ist und in die World Tour aufgenommen wurde. Es ist auch mutig von den Pitztalern so ein Rennen auf die Beine zu stellen. Natürlich gefällt es mir, dass es mein Cousin organisiert und auch das es immer größer geworden ist und wird!“

Alexander Hoffmann World Tour Fahrer aus Innsbruck

„Bin leider gesundheitlich angeschlagen, muss auch noch viel lernen zu Hause. Das Rennen hat für mich zuwenig nutzen, allerdings ist es eine super Veranstaltung, nur schade, dass wenig Schnee vorhanden ist, deshalb ist auch der Start vom Mittagskogel runter versetzt worden, da geht schon was verloren!“

Viele weitere Bilder sowie die Ergebnisliste finden Sie unter http://www.regionalsport.at/Download_tirol_Februar_Pitztal_Wild_Face_Final_Race_Mittagskogel_2015.html

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