Leserbrief: "Thema Sanna-Kraftwerk", von Ernst Noggler, Landeck

LANDECK. Ich bin kein Feind von Wasserkraft, aber es darf unsere Natur nicht unter dem Deckmantel der Energiewende weiterhin so ziel- und maßlos zerstört werden, wie dies in den letzten Jahrzehnten bei uns der Fall war!
Das Landschaftsbild ab dem Zufluss der Sanna, über das Landecker Stadtzentrum den Inn aufwärts, ist mehr als ausreichend geschädigt. Nun soll die Sanna als Zubringer zum Inn ebenfalls ausgeleitet werden und damit wird unser Natur-, Erholungs- und Lebensraum sehr nachteilig beeinflusst und der gesamte Talkessel wird darunter leiden. Im Bereich Lötz soll das Wasser der Sanna (kürzester und noch frei fließender Wildfluss Europas) wieder in das Bachbett des Inns zurückkommen! Hier wird eindeutig über das Ziel hinaus geschossen! Eine Stadt am Wasser soll praktisch im Verbund mit der TIWAG nun endgültig trocken gelegt werden?
Wasser ist Leben und ohne Wasser kein Leben! Leben heißt auch wirtschaften und vom erzeugten Strom allein können wir alle nicht herunter beißen!
Eine Entscheidung für oder gegen unseren Natur- und Lebensraum muss jetzt her! Deshalb ist die vom Landecker Bürgermeister getroffene Entscheidung am 23.10. im Gemeinderat darüber abzustimmen sehr zu begrüßen! Für diese Entscheidung bedarf es keiner weiteren Informationen mehr, denn das leuchtet auch jedem fachunkundigen Bürger im Talkessel ein, dass eine weitere Zerstörung unseres Lebensraumes nicht der Fall sein darf!
Wenn unter allen bisher bekannten Informationen noch eine technische Frage offen ist, so betrifft dies die Geologie. Diese wurde bisher nicht behandelt? Seit den Tunnelbauten von Zams bis Strengen ist bekannt, dass die geologischen Voraussetzungen mehr als schwierig sind. Ob die Führung des Stollens in Talnähe sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen. Wenn der Stollen in den zu querenden Tobels (Latten-, Mühl-, Grün- und Köterbach) teilweise nur 30 m bis ca. 50 m unter der Oberfläche liegt, wäre es hilfreich zu wissen, ob dadurch keine Gefahren für unseren Siedlungsraum entstehen? Bekanntlich wird das Gestein unter Einfluss von Wasser mehr als instabil und kann sogar plastischen Zustand erreichen. Hier sind die Projektbetreiber noch alle Antworten schuldig geblieben. Welche Probleme sind für die Bewohner dieses und auch künftig möglichen Siedlungsraums noch zu erwarten?

Ernst Noggler,
Landeck

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