Spittaler Goldhaubenfrauen feiern ihr 100-jähriges Bestehen
Die älteste Gruppe der Städtischen Bürger- und Goldhaubenfrauen Kärntens feiert Jubiläum
SPITTAL (pgfr). Sind die Spittaler Goldhaubenfrauen zugegen, bekommt jedes Fest und jeder Anlass einen höheren Stellenwert. Die Bürgerfrauen in Ihrer anmutigen Tracht mit den goldenen Hauben sorgen für Aufsehen und Ehrenwert. Ihre Aufgabe sehen sie in der Unterstützung von kulturellen und sozialen Projekten in der Stadt Spittal.
Gründung vor 100 Jahren
Der erste offizielle Auftritt der Spittaler Trachtenfrauen war im Jahr 1914 beim großen Sängerfest zu Pfingsten im damals noch Markt Spittal. Unter der Gründungsobfrau Brigitte Sorgo trugen die Frauen anfangs die Drautalertracht. Das heute älteste Mitglied der Spittaler Goldhaubenfrauen, Hilde Brigola, wurde kürzlich 95 Jahre alt.
Die Tracht, die es ausmacht
Erst später entpuppte sich daraus die Goldhaubentracht wie man sie heute kennt: Ein bodenlanges, einfarbiges Kleid aus Seide, dem Biedermeierstil angelehnt. Die gedeckten Farben der Seidenkleider in blau, rot oder grün unterstreichen die Eleganz. Der weiße oder cremefarbene geklöppelte Spitzenkragen, die weißen Handschuhe und natürlich die prunkvolle Haube machen die Goldhaubentracht zu dem was sie ist, und die Trägerin stolz.
Anfertigung der Goldhauben
Das Anfertigen einer Goldhaube ist eine sehr aufwendige Angelegenheit. Sie wird mit Goldfäden auf Goldbänder bestickt und mit Goldperlen und Goldpailletten vollendet. Zur Freude der Kärntner Goldhaubenfrauen hat sich Claudia Dirnbacher aus Klagenfurt vor zwei Jahren für dieses traditionsreiche Hobby entschieden. In je 300-stündiger Arbeitszeit haben seither vier Exemplare ihr Haus verlassen. Das Kleid selbst wird dem Kärntner Heimatwerk in Auftrag gegeben.
Ein großes Amt
Seit 10 Jahren führt Ingrid More als achte Obfrau sehr engagiert den Verein. In ihrer bisherigen Amtszeit wurden neun Frauen in den Verein aufgenommen, womit sie stolz und glücklich über ihre 31 Mitglieder ist. "Den Bogen zwischen Altem und Neuem spannen ist mein Grundgedanke und sehe ich als meine Aufgabe", so More. Vor drei Jahren führte sie in der Gruppe die sogenannten "Traditionsgespräche" ein. Einmal im Monat treffen sich alle 14 Obfrauen in Klagenfurt zur Landesverbandssitzung, um über etwa übergreifende Projekte zu sprechen und landesweite Gedanken auszutauschen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.