"Jeder Tag ist Vertrauenssache"

René Podesser (li.) und Manuel El-Tohamy (re.) sind die Masterminds von Solarjet | Foto: Sabrina Podesser
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  • René Podesser (li.) und Manuel El-Tohamy (re.) sind die Masterminds von Solarjet
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BEZIRK (ven). WOCHE: Gratulation zu eurem Einstieg in die Austrian Top 40 mit eurer Single „Magnet“. Habt ihr damit gerechnet?
PODESSER: Man hofft es natürlich immer, sagen wir so. Wir machen ja wirklich schon lange Musik und man träumt ja immer davon, am Freitag abend auf Ö3 als österreichische Band mit einem Titel vorgestellt zu werden, der unter den meistverkauften Titeln des Landes ist. Wir haben viel dafür getan und es ist ein Endlich-Moment für uns.

Worum geht es in dem Song?
PODESSER: In dem Lied geht es darum, dass wir in unserem Leben so oft auf Hindernisse stoßen - vor allem als Musiker in Österreich (schmunzelt), und jeder Mensch kennt das, diese Wegzweigungen, an denen es scheinbar nicht mehr weiter geht und immer wieder ist die Entscheidung zu treffen. Gehe ich weiter oder bleibe ich stehen? Geh ich zurück? Auch wenn ich nicht weiß, was die Zukunft bringt. Und da gibt es das Bild von dem großen Magneten, der uns anzieht und uns weiter antreibt und uns nach etwas suchen lässt, das über unseren Verstand hinausgeht.

Klingt sehr philosophisch. Seid ihr Philosophen?
EL-TOHAMY: Wir denken viel nach. PODESSER: Und wir tauschen uns viel darüber aus, das ist gut.

Ihr lebt mittlerweile von der Musik, hat man da nicht ab und zu auch Existenzängste?
EL-TOHAMY: Jeder einzelne Tag ist eine Vertrauenssache, dass das schon funktionieren wird. PODESSER: Hauptsache gehen, so wie es im Song heißt. Die Lieder, die wir schreiben, spiegeln unsere Erfahrungen wieder und wir nehmen die Inspiration daraus.

Was hält ihr von Castingshows die DSDS, Voice of Germany oder „Die große Chance“? Wird Musik nicht immer mehr kommerzialisiert?
EL-TOHAMY: Wir sind ständig damit konfrontiert und bekommen immer wieder Angebote. Aber wir wollen keine Opfer von dieser Industrie werden. Für kurze Zeit aufflammen und dann ist schon wieder das nächste interessant. Es ist alles so schnelllebig und ich denke, dass es schwieriger ist, sich ein Fundament selbst aufzubauen. Es dauert zwar länger, aber dafür ist es fester. Wenn du fleißig bist und dranbleibst, ohne von jemanden kurz gepusht zu werden.
PODESSER: Ich finde, Teilnehmer von Castingshows sind ein bisschen wie Raketen zu Silvester. Sie schießen schnell nach oben, schauen wunderschön aus und binnen weniger Sekunden ist alles vorüber und niemand redet mehr darüber.

Mit wem wollt ihr gerne mal auf der Bühne stehen? Oder Vorgruppe sein?
PODESSER: Wir hatten ein paar Ziele, aber die haben wir schon erreicht. Eine Band war Silbermond, mit der wir unbedingt spielen wollten, was uns letztes Jahr gelang. Weiters gibt es eine Band in Amerika, die heißt Switchfood, die sind riesige Vorbilder von uns, die wir bei ihrem ersten Österreich-Konzert supporten durften. Wir haben wirklich schon mit vielen großartigen Band gespielt. Auch mit Kraftklub, die wir sehr mögen.
EL-TOHAMY:Jupiter Jones wäre auch großartig gewesen. Da waren wir bereits als Vorband geplant, aber leider wurde die Tour abgesagt. Das nachzuholen wäre toll.

Welcher Auftritt ist euch am besten in Erinnerung geblieben?
EL-TOHAMY: Für mich persönlich war es - das ist gerade einen Monat her - der Auftritt am Linzer Hauptplatz mit 7.000 Menschen. Das ist immer die Belohnung, wenn du lang im Studio bist und viel schreibst. Dann steht man auf der Bühne vor ein paar tausend Menschen und sie singen deine Songs mit. Das zahlt sich jede Sekunde und jeder Schweißtropfen aus.

Wie bereitet ihr euch auf einen Auftritt vor? Gibt es bestimme Rituale?
EL-TOHAMY: Wir besinnen uns und beten oft gemeinsam.
PODESSER: Klingt komisch, ist aber so. Wir sind gläubig.

Ist man sich in einer Band mit mehreren Charakteren immer einig? Wie löst ihr Konflikte?
EL-TOHAMY: Es gibt immer jemanden, der das letzte Wort haben muss und immer jemanden, der das einstecken muss.
Wer ist das meistens?
PODESSER: Da kommt jeder zum Zug, es darf jeder mal die Diva sein bei uns (lacht).

Geht man sich auch manchmal gegenseitig auf die Nerven?
EL-TOHAMY: Wir verstehen uns echt gut, sind ein bisschen wie eine Familie und kennen uns wirklich lange. Wir sind zusammen aufgewachsen. Konflikte sind immer nur ein kurzer Funken. Klar gibt es auch Uneinstimmigkeite.
PODESSER: Wir sind beste Freunde, auch abseits der Bühne. Wir sind auf Tour, können uns nicht mehr sehen, aber bereits am nächsten Tag telefonieren wir bereits miteinander. Wir wollen auch bereits zusammen in ein Haus ziehen.

Welche Leidenschaften habt ihr - außer der Musik - noch?
EL-TOHAMY: Ein paar von uns sind leidenschaftliche Sportler. Wir stehen auch gerne gemeinsam am Fußballfeld. Miteinander in einer Mannschaft. Wir haben vor kurzem bei einem Benefizturnier in Wien mitgespielt - mit Lukas Plöchl und ehemaligen Fußballprofis. Das machen wir recht gerne.
PODESSER: Ein sportlicher Ausgleich gehört zur Musik dazu.

Gibt es einen Plan B neben der Musik?
PODESSER: Wir lassen das bewusst nicht zu, weil wir alles geben wollen und keine Hintertürchen offen lassen. Das hat sich bis jetzt gut ausgezahlt.

Eure Lieblingsplätze in Kärnten? Und warum?
PODESSER: Millstättersee
EL-TOHAMY: Meiner auch. Und der Weißensee.

Welche Bücher liegen auf euren Nachtkästchen?
PODESSER: Die Bibel.
EL-TOHAMY: Mein Handy und das Macbook ;-)

Das Video zur Single "Magnet" gibt es hier.

Zur Person:

Manuel El-Tohamy:

Name: Manuel El-Tohamy (Elto)
Geburtstag: 25. März 1989
Wohnort: Salzburg
Familie: … Freunde – Zuhause.
Hobbies: Musik, Sport, Nervenkitzeln
Vorbilder: Jesus
Ziele: In der kurzen Zeit des Lebens etwas Bleibendes in Menschenherzen zu hinterlassen.
Lieblingsspeise: Atefs Pizza und Mamas Küche

René Podesser:

Name: René Podesser
Geburtstag: 7. Jänner 1989
Wohnort: Salzburg
Hobbies: Alles, was mit Musik zu tun hat, Freunde, Fußball, Beach-Volleyball
Vorbilder: Jon Foreman, Jesus
Ziele: Mit meiner Musik in Menschen etwas bewegen und meinen Traum lange leben dürfen.
Lieblingsspeise: Lasagne und Mamas Kärntner Reindling

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