Holz für den perfekten Klang
St. Pöltner Geigenbauer Gabor Kilyenfalvi gibt Einblick in sein Handwerk
ST. PÖLTEN (jg). 150 bis 200 Stunden braucht Gabor Kilyenfalvi, um eine seiner Geigen "Made in St. Pölten" zu fertigen. Darüber hinaus repariert der 57-Jährige edle Instrumente, kauft alte Geigen auf, restauriert und verkauft oder vermietet sie.
Geboren in Ungarn, begann Kilyenfalvi schon als Vierjähriger mit dem Geigenspielen, erlernte in der Franz Liszt Musikakademie das Geigenbau-Handwerk und greift heute nur selten auf die Bandsäge zurück. "Unser Handwerk ist seit Jahrhunderten gleich geblieben", sagt er. Auch an dem Material für die Musikinstrumente hat sich wenig geändert.
Gesundes Holz für Geigen
"Fichte und Ahorn sind die beiden Holzarten, die sich für Geigen bewährt haben", sagt er. Die Gehölze seien gut zu bearbeiten und würden auch vom Klang her überzeugen. "Das Problem ist, dass es immer schwieriger wird, gesundes Holz zu bekommen." Der Geigenbauer, der in seiner Werkstatt in St. Pölten Holz lagert, das weit über 100 Jahre alt ist, spricht von Schädlingen, Pilzbefall und von Wetterkapriolen, die dazu führen, dass die Bäume zu schnell oder zu langsam wachsen. Früher sei Holz "unglaublich schön und regelmäßig gewachsen". Diese Zeit sei vorbei. Hinzu kommt, dass das Holz zu schnell getrocknet werde. "Es ist wichtig, Geduld zu haben." 10 bis 15 Jahre Trockunungszeit seien ideal, damit das Holz nicht mehr arbeitet und keine Risse bekommt.
Geduld braucht Kilyenfalvi auch hinsichtlich seiner Leidenschaft. Bisher konnte er erst 13 Geigen selbst fertigen. In der Pension werde er abseits des Reparatur-Geschäfts endlich Zeit finden, seine eigenen Geigen zu bauen, sagt er.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.