Steyr muss auf Hochwasser vorbereitet sein

STEYR (kai). Das erste laut Chronik bekannte Hochwasser war im Dezember 1210. Die fürchterlichste Überschwemmung, die die Stadt je erlebte, war laut Feuerwehr-Chronik im Juli 1572. Auch am 12. August 2002 hieß es in Steyr "Land unter". Um solchen Katastrophen vorzubeugen wurden nach 2002 verschiedene Hochwasserschutzmaßnahmen umgesetzt. "Die Kosten dafür betrugen bisher 10,4 Millionen Euro", sagt Baustadtrat Markus Spöck. So wurden in den letzten Jahren unter anderem im Bereich Zwischenbrücken in der Enns der Steinwurf beim Mittelpfeiler entfernt, im Eysnfeld-Gsangwasser ein Hochwasserschutzdamm errichtet und das Flussbett der Enns im Bereich der Rederinsel abgesenkt.

Weitere Maßnahmen geplant
In der Unterhimmler Au wurde im Sommer 2009 das Geschiebe Entlastungsgerinne für die Steyr mit den Begleitmaßnahmen Hochwasserschutzdamm entlang der Drahtzieher- und Unterhimmlerstraße, Wiederdotierung des Dreihanslbaches und Errichtung von zwei Fußgängerstegen fertig gestellt. Damit wird künftig im Stadtgebiet die Schotterablagerung im Steyr- und Ennsfluss erheblich reduziert.
Verschiedene Maßnahmen an kleinen Bächen wie beispielsweise am Dorningerbach, Ramingbach und Teufelsbach wurden ebenfalls durchgeführt. Neben der Hochwasserschutzmaßnahmen wurden auch Fischaufstiegshilfen errichtet. "Trotz aller Maßnahmen muss man in Steyr weiterhin auf Hochwasser vorbereitet sein. Ich empfehle daher allen Steyrern, die vom Hochwasser betroffen sein könnten, verstärkt selbst weitere Vorbeugungsmaßnahmen zu betreiben, die durch eine Individualschutz-Förderung von der Stadt Steyr zusätzlich gefördert werden“, so der Baustadtrat. Derzeit hat Spöck eine Studie in Ausarbeitung, um weitere Maßnahmen in Steyr für die kommenden Jahre zu erarbeiten (etwa weiterer Schutz Eysnfeld).

Neuer Prognosepegel
Kürzlich wurde für den Einzugsbereich der Enns in Steyr ein weiterer Prognosepegel an der Donau installiert, der ab sofort eine Veröffentlichung der Ganglinien der Wasserstände in diesem Bereich über die Landeswebsite ermöglicht. Damit soll für das Einzugsgebiet von knapp 6.000 km² der Enns in Steyr eine optimalere Hochwasservorhersage ermöglicht werden und somit mehr Informationen für die betroffenen Bürger. Für den Pegel Steyr Ortskai/Enns werden vom Hydrografischen Dienst auf der Landeshomepage Wasserstandsprognoseganglinien für eine Prognosefrist von 24 Stunden veröffentlicht. Im internen Testbetrieb wurden bei erhöhter Wasserführung im Mai gute Modellergebnisse erzielt.
Der Wasserstand der Enns und Steyr ist rund um die Uhr unter Tel. 07252/78412 abrufbar, auf der Homepage der Stadt Steyr www.steyr.gv.at/hochwasser, auf der Homepage der Ennskraftwerke AG www.ennskraft.at unter Pegelwerte und auf der Homepage des Hydrografischen Dienstes Land Oberösterreich www.ooe.gv.at/hydro.