50 Jahre Evangelische Diözese Salzburg-Tirol

Foto: epd/M. Uschmann
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INNSBRUCK (kathpress). Ihr 50jähriges Bestehen hat die evangelische Diözese Salzburg-Tirol mit einem Festakt am Freitagabend in Innsbruck gefeiert. Superintendent Olivier Dantine begrüßte zu der Feier zahlreiche Repräsentanten der Kirchen und des öffentlichen Lebens, darunter den Salzburger Erzbischof Franz Lackner, dessen Vorgänger Alois Kothgasser, den evangelisch-lutherischen Bischof Michael Bünker, den evangelisch-reformierte Landessuperintendenten Thomas Hennefeld, Tirols Landtagspräsident Herwig van Staa und die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer.

Geprägt war die Feier laut einer Aussendung des Evangelischen Pressedienstes epd-Ö von einem "Klima des ökumenischen Miteinanders, das in Festreden und Grußworten deutlich hervorgehoben wurde". Vertreten waren auch alle Mitglieder der evangelischen Generalsynode, die bis Samstag in Innsbruck tagt.

Die Geschichte der Superintendenz Salzburg-Tirol habe gleich mit einem "ökumenischen Paukenschlag" begonnen, als 1966 der damalige Salzburger Erzbischof Andreas Rohracher die evangelischen Christen um Vergebung für die Protestantenvertreibung von 1731/32 gebeten hatte, erinnerte Superintendent Dantine. Von ursprünglich sieben Pfarrgemeinden sei die Diözese seit ihrer Gründung auf 16 Pfarrgemeinden gewachsen.

Der krankheitsbedingt abwesende Innsbrucker Diözesanadministrator Jakob Bürgler zeigte sich in seinem verlesenen Grußwort dankbar, dass nach Abgrenzung und Anfeindung nun zwischen den Kirchen ein Miteinander gewachsen sei. Dieses sei "nicht selbstverständlich, sondern ein kostbares Gut". Das 50Jahr-Jubiläum der Superintendenz Salzburg-Tirol "erinnert uns darin, Christus in die Mitte zu stellen und mit all unserer Verschiedenheit nach der sichtbaren Einheit zu suchen", schrieb der Vertreter der katholischen Diözese Innsbruck.

Ökumene auch mit "Fernstehenden"

Für eine "Ökumene der dritten Art" plädierte Christian Bauer, Pastoraltheologe an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, in seinem Festvortrag. Es gehe um eine Ökumene nicht nur zwischen den christlichen Kirchen, sondern auch mit Atheisten und religiös indifferenten Menschen. "Für die Kirchen ist das eine Frage der Zukunft: Wie hältst du es mit dem Außen?", ist Bauer überzeugt. "Die Kirchen müssen gemeinsam die Herausforderung der Diasporasituation sportlich annehmen und hinausgehen zu den Menschen." Dabei gehe es aber nicht darum, Menschen zu bekehren; vielmehr würden Christen diese Adressaten "für ihre eigene Gottsuche brauchen".

Ökumene bedeute aber auch, rückbezogen auf den griechischen Ursprung des Wortes, die Sorge um das gemeinsame Haus aller Menschen, wo vieles "aus den Fugen geraten" sei. Die Kirchen müssten von daher auch gemeinsam gegen die Feinde der offenen und liberalen Gemeinschaft kämpfen, die Bauer in der FPÖ, den "Identitären" und den rechtspopulistischen Bewegungen sieht: "Vielleicht finden wir dann ja auch im Außen neue Verbündete für die Sache Jesu!"

Foto: epd/M. Uschmann
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