Gespaltene Reaktionen auf "Sommernachtsmord" im Stubai- und Wipptal

STUBAI/WIPPTAL (cia). Mit Spannung wurde der ORF-Landkrimi "Sommernachtsmord" von jenen erwartet, die ihn noch nicht bei der Premiere am 9. November (die BEZIRKSBLÄTTER berichteten) gesehen haben. Am 8. Dezember lief der Film im Hauptabendprogramm des ORF. Erste Reaktionen gab es bereits während der Ausstrahlung: Insbesondere auf Twitter machten Seher ihrem Unmut über die vielen darin bedienten Klischees die Luft.

Der Landkrimi wurde an verschiedenen Drehorten im Wipptal und Stubai gedreht. Viele Einheimische beteiligten sich als Statisten an dem Projekt. Entsprechend groß war hier die Erwartungshaltung – auch in touristischer Hinsicht. "Was hat man von sowas? Ich sehe da keinen praktischen Nutzen", relativiert der Wipptaler TVB-Obmann Sepp Gstraunthaler: "Wenn jemand wissen will, wo Schnufels ist, wird er uns wohl nicht finden." Ein wenig positiver ist da die Reaktion von TVB-Stubai-Geschäftsführer Roland Volderauer: "Schöne Bilder der Landschaft sind immer eine gute Werbung. Viele hinterfragen, wo das genau liegt. Und es ist gut, dass man das Stubaital als Kulisse präsentieren kann!" Gerade auch der Filmtourismus biete eine große Wertschöpfung.

Während der Dreharbeiten hoffte der Obernberger Bürgermeister, die Produktion dazu zu bewegen, statt Schnufels den Ortsnamen bei Obernberg zu belassen. "Als ich den Film gesehen habe, habe ich mir gedacht, das ist eigentlich egal", sagt Bgm. Josef Saxer. Die schönen Aufnahmen vor allem von der Pfarrkirche gefielen ihm zwar, die Handlung hat ihn aber "nicht vom Hocker gerissen": "Wenn wir nicht Drehort gewesen wären, hätte ich wohl umgeschalten".

Waltraud Peer, die als Statistin mitgewirkt hat, konnte den Film urlaubsbedingt noch nicht sehen. Bei den Drearbeiten sei jedenfalls nicht zu bemerken gewesen, wie skurril die Handlung schlussendlich sein würde. "Aber das ist Mitterer, das muss man ja eigentlch erwarten", betont die Steinacherin. Auch wenn sie viele negative Rückmeldungen bekommen habe, so hätte der Film auch viele gut unterhalten.

Das bestätigt auch der Neustifter Bürgermeister Peter Schönherr, der "Sommernachtsmord" bereits bei der Premiere im Leokino gesehen hat: "Er hat mir nicht schlecht gefallen, es war eigentlich recht witzig!" Dass die Geschmäcker, was diesen Film betrifft unterschiedlich seien, sei gut: "Das regt zu Diskussionen an!"