BezirksBlätter vor Ort
Patsch: ein Blick in die Vergangenheit

- Ein Schild im Dorfzentrum weist auf die lange Geschichte der Ortschaft hin.
- Foto: Martina Obertimpfler
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Patsch blickt auf eine lange und lebhafte Geschichte zurück, die dank archeologischer Funde bis in die Bronzezeit nachweisbar ist.
PATSCH. Die Chronik von Patsch birgt in ihrem Archiv bemerkenswerte Fundstücke aus vorchristlicher Zeit, darunter Tonscherben vom Gänsbichl und Schlacke vom einstigen Brandopferplatz am Goldbichl. Diese und weitere Artefakte aus der Bronzezeit lassen den Schluss zu, dass unsere Region vor etwa 4000 Jahren von Menschen bewohnt wurde.
Lebhafte Handelstätigkeit
Durch die Entdeckung archäologischer Funde wird die lebhafte Handelstätigkeit der Region mit den südlichen Nachbargebieten verdeutlicht. Durch das Gebiet bei Patsch führte ein bedeutender Handelsweg. Funde bestätigen, dass römische Soldaten trotz der Existenz der Römerstraße auf der gegenüberliegenden Talseite großes Interesse an dem Weg durch Patsch zeigten. Im Mittelalter gewann der Handel mit dem Haller Salz für den oberitalienischen Raum an Bedeutung, wodurch die Straße über das Mittelgebirge, inklusive Patsch, zeitweise als Salzstraße bekannt wurde. Durch Vorspanndienste für Fuhrwerke, Zolleinnahmen zur Wegeerhaltung und Dienstleistungen in Gasthäusern entstand im Dorf Arbeit und Einkommen.

- Patsch: ein Blick in die Vergangenheit
- Foto: Chronik Patsch
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Bau der Brennerautobahn
Der Bau der Brennerbahn zwischen 1865 und 1867 brachte Patsch eine neue Blütezeit. Der Verkauf von Grundstücken an die damalige Südbahngesellschaft machte die Gemeinde zu einem wohlhabenden Ort und die Anbindung an das Bahnnetz förderte zudem den Fremdenverkehr. Doch gegen Ende des 20. Jahrhunderts vollzog sich ein Wandel: Kleine landwirtschaftliche Betriebe wurden durch wenige große ersetzt, und der einst blühende Fremdenverkehr kam fast zum Erliegen. Stattdessen erlebte der Wohnbau einen regen Aufschwung, und die Nähe zu Innsbruck mit zahlreichen Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten prägt das heutige Dorf mit seinen rund 1000 Bewohnern.

- Europabrücke im Bau mit Patsch im hintergrund, Foto von 1962
- Foto: Bild: Sammlung Risch-Lau, Vorarlberger Landesbibliothek, CC BY 4.0
- hochgeladen von Martina Obertimpfler
Eine der ältesten Pfarren Tirols
Die Geschichte von Patsch ist untrennbar mit seiner kirchlichen Vergangenheit verbunden. Die Gemeinde zählt neben Ampass zu den ursprünglichen Pfarreien des Stifts Wilten und ist somit eine der ältesten Pfarreien Tirols. Über lange Zeit hinweg war Patsch die Mutterpfarre für die umliegenden Orte Ellbögen, Igls, Vill, Lans und Sistrans. Die bauliche Entwicklung der Kirche, von der romanischen über die gotische bis zur heutigen barocken Struktur, ist ebenso faszinierend wie bedeutend für die regionale Geschichte. Ein kulturgeschichtliches Juwel ist das bis heute erhaltene barocke Ostergrab aus dem Jahr 1770.
(Quelle: Chronik Patsch, Oswald Wörle, Chronist)

- Blick in die Pfarrkirche von Patsch
- Foto: Martina Obertimpfler
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Über die Pfarrkirche St. Donatus
Die Geschichte der Kirche in Patsch lässt sich erstmals urkundlich im Jahr 1256 nachweisen. Ein verheerender Brand am 29. Oktober 1399 zerstörte das gesamte Dorf einschließlich der Kirche und des Pfarrhauses. Daraufhin wurde das Gotteshaus im gotischen Stil wieder aufgebaut und am 11. November 1479 zu Ehren der Heiligen Donatus und Stephanus geweiht. Im Jahr 1767 wurde die Kirche dann im barocken Stil umgestaltet, wobei sie vergrößert und mit einer flachen Gewölbekuppel sowie Deckenfresken von Anton Zoller ausgestattet wurde. Diese Fresken zeigen Szenen aus dem Leben des Heiligen Donatus. Obwohl sie im Jahr 1886 übermalt wurden, konnten sie dank einer umfassenden Restaurierung im Jahr 1938 wiederhergestellt werden.
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