Zirl - Causa curiosi, oder: Wenn leeren Worten keine Taten folgen...

Es hat geschneit in Österreich, auch in einer mittlerweile gar nicht mehr so kleinen Gemeinde in Tirol. Seit Tagen erfreuen wir uns in Zirl diverser Schneemassen, wobei sich die Freude mitunter in Grenzen hält. Dann nämlich, wenn zwar die Busstation geräumt wurde, aber so, dass ein Einsteigen in den Bus nur mit anschließendem nassen Hosenbein möglich ist.

Oder das Benutzen des Zebrastreifens schlichtweg unmöglich ist, weil auch hier riesige Haufen ein Benutzen unmöglich machen. Ganz besonders fein ist es freilich, wenn der Gehweg selbst unpassierbar ist, weil gar nicht geräumt. Und von einem Schulweg, der strapaziöser, als sonst schon ist, weil auch die Straßen nicht geräumt sind, will ich gar nicht erst beginnen.

Etwas lustig war neuerdings in der Causa Zirl und das seltene Phänomen Schnee zu beobachten, wie die Kirchstraße am Nachmittag komplett gesperrt war, weil es naja in der Nacht geschneit hatte. Man darf sich schon wundern und fragen, was eine effiziente und vor allem zeitnahe Schneeräumung so schwierig macht?

Der kuriosen Geschehnisse aber nicht genug, dürfen wir uns in Zirl seit Mitte Dezember also auch über den Bus Linie 2 freuen. Zugegeben es ist etwas zeitsparender, sich- wenn es zeitlich einmal passen sollte- in den Bus zu setzen und zum Bahnhof zu fahren, als den langen Weg zu Fuß zurückzulegen. Die Krux liegt aber auch hier in....wenn es zeitlich einmal passt. Das tut es nämlich so gut wie nie, es sei denn man möchte auch gleich noch die Chance einer massiven Erkältung erhöhen und 20 Minuten auf den Anschlusszug warten. Sinnvollerweise macht der Bus Linie 2 auf dem Rückweg von Telfs auf dem Zirler Bahnhof eine 20minütige Pause und fährt dann so ab, dass man dem Bus mit dem Zug kommend lediglich hinterherwinken kann. Wer sich solche Buspläne wohl ausdenkt?

Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass die Zirler Situation puncto Kinderbetreuung den Begriff kurios bei weitem übersteigt. Da fällt die Decke vom Kindergarten. Mit viel Glück und wohl göttlichem Beistand geschah dies in der Nacht und nicht während den Betreuungszeiten. Man darf sich fragen, wie das passieren kann. Werden die alten Gebäude, die noch dazu einem speziellen Zweck dienen, denn nicht regelmäßig kontrolliert? Handelt es sich bei diesem Vorfall um einen derart nebensächlichen Vorfall, dass er heruntergespielt eh nicht weiter dramatisches ans Tageslicht bringt?

Ich finde es zutiefst erschütternd, dass scheinbar die Zirler Kinder sich im Dauerzustand der Gefahr befinden. Zum einen der Kindergarten- resp. Schulweg und seiner lebensgefährlichen Situation- an der sich nichts ändern wird, weil man in Zirl partout nicht verstehen will, dass sich die Verkehrssituation in den letzten 50 Jahren verändert hat und nicht mehr nur ein Auto mit einer Maximalgeschwindigkeit von 30km/h pro Woche am Weg ist- dass es Fahrverbote nicht aus Jux und Tollerei gibt, sondern die Einhaltung auch exekutiert gehört. Dass der Kindergarten offensichtlich baufällig ist, scheint ebenfalls kein Grund zu sein, um das Thema Kinderbetreuung professionell anzugehen. Stattdessen wird nun überlegt zwei Kindergruppen in den Veranstaltungssaal unterzubringen. Weil dort ja auch so viel geeignete Räumlichkeiten und Spielmöglichkeiten für Kinder gegeben sind. Gut, böse Zungen könnten sagen; so wird das B4 wenigstens genutzt. Ob es zum Wohle der Kinder passiert, die dann am Parkplatz spielen werden, oder in der Begegnungszone...sei´s drum.

Dass das B4 keine adäquate Örtlichkeit für einen Kindergarten ist, sollte jedem bewusst sein, dass das B4 auch keineswegs ausgelastet ist, außer diverser Saufgelage oder Parteitage ebenfalls.

Möglichkeiten um das miese Budget auf Vordermann zu bekommen gäbe es meiner Ansicht nach reichlich. Findige Gemeinden haben bereits vor Jahren Radargeräte aufgestellt. Ebenfalls haben viele Gemeinden mit Veranstaltungssaal es verstanden interessante Künstler oder Veranstaltungen an Land zu ziehen. Woran krankt es also in Zirl? Taten statt leerer Worte tönte es noch vor der Wahl.

Leere Worte statt Taten spiegeln derzeit aber eher die Realität wieder...

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