Den Bad Vigaunern stinkts: saftige Müllgebührerhöhung

BAD VIGAUN (ebk). „Die meisten Bürger bemerken gar nicht, wie ihnen geschieht“, regt sich der ehemalige Gemeindevertreter der Liste „Gemeinsam für Bad Vigaun“ Josef Gruber über die enorme Erhöhung der Müllgebühren im Vergleich zum vergangenen Jahr auf. „Ein Vier-Personen-Haushalt bezahlt nun 256 Euro jährlich, das sind rund 40 Euro mehr als noch 2009.“ Treffen würde es aber vor allem die Mindestpensionisten und die kleineren Haushalte, in denen die Mülltonnen nur halbvoll werden.

Zahlen mehr: Kleinfamilien
„Die Groß- und Kleinhaushalte betrifft die Erhöhung der Gebühr, das stimmt schon“, gibt Bad Vigauns Bgm. Raimund Egger zu, „aber wir haben mit den Gebühren hinaufgehen müssen, um uns der Preislage der anderen Gemeinden anzupassen.“ Da sei Vigaun nämlich bis zur Erhöhung 2010 um einiges darunter gelegen. Bgm. Egger: „Wir waren immer so sozial und haben die Preise, zum Beispiel für Pensionisten, niedrig gehalten, bis wir erkannt haben, dass es im Ort rund 250 Personen gibt, die in Einpersonenhaushalten leben und viel weniger zahlen müssen, als vergleichbare Haushalte etwa in der Nachbargemeinde Kuchl“.

Müllabgang zu hoch
Gruber sieht die Sache ein wenig anders: „Wir zahlen jetzt mehr, weil die Mülldeponie Siggerwiesen zu wenig Müll bekommt. Die Müllhalde hat eine Monopolstellung und die Gemeinden unterstützen das.“

Dass der Müllabgang sehr hoch sei, bestätigt auch Bgm. Egger. Nach einer, von der Gemeinde angeordneten, Prüfung des Recyclinghofes stellte man fest, dass die letztjährigen Abgaben in der Höhe von 90.000 Euro nicht nur mit den Transport- und Deponiekosten zusammenhängen - der Fehler sei vor allem die milde Müllgebühr gewesen.

Der Vorschlag, den Josef Gruber vor einiger Zeit in die Gemeindevertretung eingebracht hat, den Müllpreis doch auf der Basis des Gewichtes zu berechnen, stieß auf taube Ohren. „Im Pongau funktioniert das einwandfrei, aber das würde natürlich auch einen Mehraufwand für die Gemeinde bedeuten“, bemängelt Gruber.