Adnet ist bald vor Fluten sicher
Wenn es regnet gibt es speziell in der Seidenauer Siedlung schlaflose Nächte. Bald sind diese Zeiten vorbei.
ADNET (tres). In Adnet-Seidenau wird gerade an einem naturnahen Hochwasserschutz gebaut. 24 Wohnobjekte in der Seidenauer Siedlung werden dann vor einem Hochwasser geschützt sein. Das Projekt soll, so es nach Plan läuft, im Frühjahr 2017 fertig sein.
Landesrat Josef Schwaiger besuchte mit Adnets Bürgermeister Wolfgang Auer und Markus Steinhofer, Obmannstellvertreter der Wassergenossenschaft Adnet, am Montag persönlich die Baustelle. Rund drei Millionen Euro werden hier von Bund, Land, Gemeinde und Interessenten in den Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser investiert.
Wasser teils mannshoch
Auch die betroffenen Hausbesitzer vor Ort werden selbst zur Kasse gebeten: Rund 10.000 Euro bezahlt jeder Hauseigentümer für das Projekt. "Es ist zwar viel Geld, aber die Anrainer bezahlen es gerne", sagt Bgm. Auer: "Immerhin sind ihre Häuser schon mehrfach mannshoch unter Wasser gestanden." Die Gebäude der Siedlung wurden größtenteils in den 1950er Jahren errichtet, "da gab es so etwas wie rote Zonen noch nicht", erklärt LR Schwaiger: "Heute dürfte hier niemand mehr bauen."
Seit dem Jahr 1959 waren die Bewohner der Seidenau immer wieder von Hochwasser betroffen und auch in den vergangenen Jahren ist die Siedlung bei starken Regenfällen auch immer wieder knapp einer Überflutung entgangen.
Zum Hochwasserschutz selbst erfolgen umfangreiche gewässerökologische Maßnahmen.
„Die Seidenauer Siedlung und die Zufahrtsstraße werden nach den Bauarbeiten vor dem Hochwasser des Almbaches geschützt sein. Gleichzeitig mit dem Schutz der Bevölkerung wird der Almbach ökologisch deutlich aufgewertet“, sagt Landesrat Schwaiger.
"Nach der Fertigstellung des Hochwasserschutzes im kommenden Jahr können die Bürger auch bei tagelangem Regen endlich wieder besser schlafen“, freut sich Bgm. Auer.
Das wird gemacht
Kern des Projektes ist ein Ringpolder zum Schutz der Seidenauer Siedlung samt hochwassergeschützter Zufahrtsstraße. Um die Grundwassersituation nicht zu beeinträchtigen und das Wasser ableiten zu können wird ein Pumpwerk mit einer Leistung von 888 Litern pro Sekunde errichtet.
Weitere Schutzmaßnahmen sind zudem in den gefährdeten Randbereichen der Seidenau entlang der Wiestal-Landesstraße vorgesehen. Neben den technischen Schutzbauten werden im Rahmen des Projektes auch Renaturierungsmaßnahmen auf drei Hektar Fläche ausgeführt.
Auch in Adnet-Waidach wird übrigens gerade ein Hochwasserschutzprojekt umgesetzt, weitere Maßnahmen sind in Planung.
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