Hammerbrücke liegt auf Eis

Die Anrainer von Madelgasse und Löwensternpark in Oberalm und die Bewohner der Mariahilfsiedlung in Hallein können vorerst aufatmen, doch bei den Hammerstraßen-Anrainern donnern weiter die LKWs aus dem Gewerbegebiet Hammer vorbei: Der Bau der für die einen be-, für die anderen entlastenden Hammerbrücke ist bis auf weiteres auf Eis gelegt.

OBERALM (tres). Die Marktgemeinde Oberalm möchte bekanntlich schon seit Jahren eine Brücke über die Alm bauen, um die Verkehrsaufschließung zum Gewerbegebiet Hammer zu gewährleisten. Die Brücke soll eine Stützweite von 55 m haben und rund 8,50 m breit sein. 1,50 m davon soll ein Gehsteig werden, 6,50 m wird die Fahrbahnbreite betragen und 50 cm das Bankett.

Erbitterter Widerstand
Seit Bekanntwerden dieser Pläne regt sich aber Widerstand in der Madelgasse. Die Anrainer befürchten ein erhöhtes Verkehrsaufkommen vor ihrer Haustüre - während der LKW-Durchzugsverkehr in der Hammerstraße, laut Verkehrsplaner Dietmar Krammer, weniger würde (auch wenn Skeptiker des Verkehrskonzepts befürchten, dafür steigere sich hier der LKW-Abkürzungsverkehr von der Halleiner Wiestalstraße nach Oberalm und Neualm).
Auch die Bewohner der Löwenstern-Villa beim Löwenstern-Park steigen schon seit Jahren auf die Barrikaden, um die von der Gemeinde geplante Vergrößerung des Gewerbegebiets direkt vor ihrer Nase zu verhindern: Sie wollen lieber den Park mit seinem alten Baumbestand und den Tieren darin erhalten wissen. Großes Entsetzen herrschte, als bekannt wurde, dass die Firma Holz Deisl aus Adnet das Grundstück direkt neben der Löwenstern-Villa erworben hatte mit dem Plan eine Palettenfabrik zu errichten (Lärm!).

Der Deisl-Grund liegt brach
Seit einiger Zeit ist es allerdings still um die Hammerbrücke geworden. Den Grund erklärt Bgm. Gerald Dürnberger so: „Deisl ist scheinbar von seinen Plänen diese Fabrik zu errichten, abgerückt. Anscheinend deswegen, weil Deisl mit der Papierfabrik M-real in Hallein seinen Hauptabnehmer an Paletten verloren hat.“ Das von Deisl gekaufte Grundstück bleibe also bis auf weiteres unbebaut.
„Die Hammerbrücke ist erst dann nötig, wenn das Gewerbegebiet Hammer erweitert wird, vorher bauen wir sie nicht“, erklärt der Bürgermeister. Die Brücke soll den LKW-Verkehr zum und vom Gewerbegebiet von der Hammerstraße wieder zurück auf die Landesstraße bringen, „dort, wo er hingehört“, meint Dürnberger. Aber auch die Gemeinde selbst hätte Interesse an dem derzeit brach liegenden Deisl-Grundstück: „Es wäre z. B. gut geeignet, um ein Multifunktionszentrum für Veranstaltungen zu errichten. So etwas hat Oberalm noch nicht, wir hätten aber gern eines. Auch in Hallein gibt es ja kein einziges richtiges Tagungszentrum!“
Markus Deisl von Holz Deisl in Adnet zerstört aber die Hoffnung des Bürgermeisters: „Wir werden das Grundstück in Oberalm behalten und es gewiss an niemanden verkaufen. Die Palettenfabrik ist zur Zeit nur auf Eis gelegt, weil ein, zwei Fabriken, die wir beliefert haben, zusperren mussten. Die Stilllegung der Papierproduktion bei M-real ist mit ein Grund, warum wir die Pläne derzeit verworfen haben. “