Schädlinge bedrohen Existenzen der Gärtner
Buchsbaumzünsler, Citrusbockkäfer & Co: Anton Starkl im Interview mit den Tullner Bezirksblättern.
FRAUENHOFEN. Plötzlich war er da: Der Buchsbaumzünsler, dessen Raupen sich an den schön geformten Sträuchern bereicherten, alles abfraßen und nur mehr Stiel und Stängel übrig gelassen hat. Welche Auswirkungen solche und andere Schädlinge haben, die Tullner Bezirksblätter baten Anton Starkl zum Gespräch.
BEZIRKSBLÄTTER: Herr Starkl, bis vor wenigen Jahren kannte man den Buchsbaumzünsler – zumindest in unseren Breiten – nicht …
STARKL: "Ja, das stimmt. Doch der hat viel Schaden angerichtet. Das Problem ist, dass diese Raupe nicht in das Beuteschema der Vögel passt, er sich somit ausbreiten konnte und die Buchsbäume abnagte und sich vor allem entsprechend schnell ausbreiten konnte".
Eine Existenzbedrohung für Ihren Betrieb?
"Die Buchsbaumbestände wurden vernichtet, schließlich konnten wir sie sowieso nicht mehr verkaufen, zudem breitet sich der Schädling etwa fünf bis fünfzehn Kilometer pro Jahr aus. Doch der war noch nicht das Problem: Der Citrusbockkäfer – ja, der ist wirklich existenzbedrohend".
Noch nie davon gehört: Was macht der genau?
Er bohrt Löcher in Baumstämme, etwa zwei Meter darüber – innerhalb der Rinde – legt er seine Eier ab. Theoretisch können schon 80 bis 90 Prozent aller heimischen Laubbäume mit dem Schädling befallen sein".
Was kann man gegen ihn tun – gibt es ein Mittel?
"In Wirklichkeit kann man befallene Bäume nur umschneiden und verbrennen. Oder aber auch die Baumschule in ein Netz einhüllen."
Bei den Rosen werden gerade neue Spritzmittel getestet, haben Sie gezeigt?
"Ja. Dazu haben wir zwei Kulturen angebaut auf denen eben unterschiedliche Mittel angewendet werden, eines davon ist rein biologisch".
Wie funktioniert's?
"Gemeinsam mit der Garten Tulln sind wir hier drauf und dran, neues zu entwickeln und dabei gehen wir natürlich nach dem Prinzip Versuch und Irrtum vor".
Zur Sache: Der Citrusbockkäfer
Der Citrusbockkäfer ist sehr auffällig und vom Aussehen her kaum mit anderen heimischen Bockkäferarten zu verwechseln: Er ist 2-4 cm lang, glänzend schwarz mit unregelmäßigen hellen Flecken auf den Flügeldecken und hat lange, bläulich gestreifte Fühler
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