Erlenzeisig sorgt für Überraschung bei Vogelzählung

Erlenzeisig | Foto: BirdLife Österreich
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BEZIRK TULLN / NÖ (red). Die Kohlmeise bleibt auch im 7. Jahr der häufigste Vogel am heimischen Futterhäuschen. Die echten Gewinner der Wintervogelzählung sind aber die Finken. Allen voran der Erlenzeisig: Der Teilzieher aus dem Norden rückt mit einem Plus von rund 7.000 Individuen vom letztjährigen 29. Platz gleich vor auf Platz 10. Generell wurden von den fleißigen ZählerInnen wesentlich mehr Vögel gesichtet als in den Vorjahren. Dabei haben sich auf den Ränge zwei bis sieben im Vergleich zum Vorjahr keine wesentlichen Änderungen ergeben: Haussperling und Feldsperling auf den Plätzen zwei und drei, gefolgt von Amsel, Blaumeise, Buchfink und Grünfink.
Erst der von Platz 9 auf 8 vorgerückte Stieglitz bringt Bewegung in das winterliche Vogelranking. Besonders häufig lässt sich der Vogel des Jahres 2016 im Burgenland blicken. Dort schafft er es sogar auf Platz 6. Mehr als achttausend ÖsterreicherInnen sind auch heuer dem Aufruf der Vogelschutzorganisation BirdLife zur Wintervogelzählung vom 6.- 9. Jänner gefolgt. Zur großen Freude der Vogelfans: mit 243.449 gezählten Vögeln gibt es eine neue Rekordsumme von plus 46% zum Mittel der Vorjahre.

Frost trieb Vögel zum Futterhaus

„Mit diesem Rekord an gezählten Vögeln hätten wir mit dem relativ warmen Wetter noch kurz vor Beginn der Zählung nicht gerechnet. Hier hat uns wohl Gevatter Frost in die Hände gespielt und die Vögel punktgenau zur Vogelzählung an die Futterhäuschen getrieben. Das große Plus an Vögeln ist aber vor allem dem Einflug der Erlenzeisige zu verdanken“, so Flora Bittermann, verantwortlich für die Datenauswertung der Vogelzählung bei BirdLife Österreich. In fast allen Bundesländern tummelten sich mehr Wintervögel pro Garten als 2015. Mit 43 Vögeln pro österreichischem Garten gibt es deutlich mehr Vögel als in den Vorjahren (2015: 39, 2014: 34). Über die meisten Vögel im Garten (50) und größten Zuwachs mit 6 Vögeln pro Garten dürfen sich die Steirer freuen. Mit 2 Vögeln weniger pro Garten müssen sich die Salzburger abfinden (von 39 auf 37). Auch die Wiener Vogelwelt konnte bei durchschnittlich 26 Vögeln mit einem zusätzlichen Vogerl pro Park oder Garten punkten.

Erlenzeisig-Trupps saisonale Sensation

Besonders viele Erlenzeisige haben sich dieses Jahr in den Gärten in Kärnten, Salzburg und Tirol aber auch in der Steiermark und Oberösterreich eingefunden. In 15% dieser Gärten wurden durchschnittlich 9 der kleinen grünlich- gelben Vögel gesehen. Wenn das Futter in Skandinavien aufgrund von Frost und Schnee nicht mehr zugänglich ist, können wir uns hierzulande über Invasionsvögel freuen, wie zum Beispiel den Bergfink, welcher ein reiner Wintergast ist oder eben den Erlenzeisig, der zwar auch bei uns brütet, im Winter aber noch Verstärkung aus dem Norden bekommt „Erlenzeisige sind Teilzieher und Winterflüchter, die keine fixen Zugruten haben. Sie ziehen herum und bleiben dort, wo sie genügend Nahrung finden. Ihre Hauptnahrung sind Fichtensamen, weshalb sie diesen Winter zumindest in Teilen Österreichs, auf Grund eines sehr ausgeprägten Fichtenmastjahres, ideale Bedingungen vorfinden“, erklärt Flora Bittermann den diesjährigen unerwartet frühen Einflug der Erlenzeisige. An Futterstellen holen sie sich gerne kleine Sämereien und fressen am Fettfutter“. Bereits Ende Oktober hatten die BirdLife Ornithologen verstärkt Erlenzeisigen aus dem Norden beobachtet. Für gewöhnlich kommt es aber erst ab Mitte Februar zu derartig massiven Erlenzeisig-Einflügen.

Grünfink Population wieder stabil

Im Aufwärtstrend befindet sich der Grünfink. Die Grünfinkenpopulation dürfte sich wieder von dem in den letzten Jahren vermehrt im Sommer auftretenden Grünfinkensterben, hervorgerufen durch eine Infektion mit dem parasitären Einzeller Trichomonas gallinae, erholt haben. Bittermann: „Von 2011 bis 2014 wurden die Grünfinken deutlich weniger – mit 1,9 Vögel pro Garten waren es 2014 etwa um die Hälfte weniger als noch 2011 mit 3,7 Vögel pro Garten. Mit fast einem Drittel mehr Grünfinken (2,4 Vögel pro Garten) als letztes Jahr, gibt es jedoch heuer wieder ein deutliches Plus bei diesem beliebten Gartenvogel“.

Spitzenzähler Steiermark, gefolgt von Niederösterreich und Oberösterreich

Die Steirer sind mit 2.014 TeilnehmerInnen und einem Plus von 14% zurück an der Spitze der fleißigen VogelzählerInnen. Niederösterreich (1.735) liegt vor Oberösterreich (1.336) auf Platz zwei. Vorarlberg zeigt mit 43% mehr Zählern (556) wo der frühe Vogel zuhause ist. Ebenfalls ein Plus von 15% mehr Vogelfans kann Salzburg verzeichnen. Am wenigsten zu begeistern waren in diesem Jahr hingegen die Tiroler (-49%). In der Bundeshauptstadt haben 567 Vogelfreunde 10.691 Vögel gezählt. Damit über die Jahre weitere Erkenntnisse über die Wintervögel gewonnen werden können, bleibt die Vogelzählung, Stunde der Wintervögel, bei BirdLife auch kommendes Jahr fixer Bestandteil des Programms: Vom 5. – 8. Jänner 2017 werden die Wintervögel wieder gezählt!

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