Kampf um Lehrlinge im Bezirk

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BAD LEONFELDEN (dur). Mit 12 offenen Lehrstellen für Köche und Küchengehilfen sowie 8 freien Lehrplätzen bei Hotel- und Gaststättenberufen sind in der Gastronomie- und Tourismusbranche die meisten Fachkräfte gefragt.
Laut Karl Schmalzer, Direktor im Spa Hotel Bründl Bad Leonfelden, ist es nicht nur, weil man "brutal gesagt arbeitet, wenn andere frei haben". Auch der demographisch bedingte Rückgang sei Mitschuld: "Es gibt immer weniger Junge, um die stark geworben wird. Vielleicht ist auch die Lehre gerade nicht hip, hat an Wertigkeit verloren. Geht man in eine höhere Schule, hat man natürlich ein anderes Sozialleben. Man darf aber den praktischen Erfahrungsschatz der Lehre und den Verdienst nicht vergessen."

Angebot durch Kooperation
Schmalzer beschäftigt sechs Lehrlinge, je zwei als Koch, Gastronomie- bzw. Restaurantfachkraft. Eine Lehrstelle im Service wäre noch frei.
"Man kann nicht jammern, muss selber etwas tun, um Junge zu erreichen. Ein Lehrling von uns ist beim GUUTE-Lehrlingstag, der kann mit den Jungen ganz anders reden. Wir bieten den Lehrlingen viel, verlangen aber auch viel", so Schmalzer. Mit Angebot meint er die Kooperation der 7 Top- hotels Mühlviertel. Mitarbeiter können sich in einer eigenen Akademie fortbilden und die Lehre mit Matura machen. "Dafür müssen unsere Lehrlinge nicht nach Linz fahren, Vortragende kommen in eines der Hotels", erklärt Schmalzer. Zudem ermöglicht er seinen Lehrlingen die Teilnahme an Wettbewerben und wochenweises Schnuppern in anderen Betrieben.

Nebeneffekt des "Girls' Days"
Auch in anderen Branchen mangelt es an Lehrlingen, etwa bei Friseuren.
"Es ist schwer, wen zu finden, gibt weniger motivierte, kreative Junge, die die Friseurlehre machen wollen. Die Werbung, dass Mädchen in technische Berufe einsteigen sollen, zieht einige ab. Außerdem müsste der Beruf des Friseurs öffentlich wieder interessanter präsentiert werden, schließlich haben wir mit viel Schönem zu tun", meint Karin Pfleger-Reiter vom Friseursalon Pfleger-Reiter in Bad Leonfelden, wo derzeit ein Lehrling ausgebildet, ein weiterer gesucht wird.

Infos und schnuppern
"Ich rate jedem Jugendlichen, alle Chancen zu nutzen, sich auf Jobmessen und bei Veranstaltungen zu informieren, zu schnuppern und Fragen zu stellen sowie das Schnuppern nicht nur als schulfreien Tag zu sehen", empfiehlt Schmalzer. Er findet es schon auch bewundernswert, wenn Jugendliche mit 14 Jahren bereits genau wissen, was sie beruflich machen wollen.

Offene Lehrstellen in UU:

Ende August waren 46 sofort verfügbare Lehrstellen in Urfahr-Umgebung in folgenden Berufsbranchen noch zu besetzen:

¶Köche, Küchengehilfen: 12
¶Hotel- und Gaststättenberufe anderer Art: 8
¶Händler (Einkauf und Verkauf): 6
¶Friseure, Schönheitspfleger und verwandte Berufe: 4
¶Elektriker: 3
¶Holzverarbeiter: 2
¶Nahrungs- und Genussmittelhersteller: 2
¶Büroberufe, Verwaltungshilfsberufe: 2
¶Rauchfangkehrer, Gebäudereiniger: 2
¶Gesundheitsberufe: 1
¶Bauberufe: 1
¶Schmiede, Schlosser, Werkzeugmacher: 1
¶Spengler, Rohrinstallateure, Metallverbinder: 1
¶Mechaniker und verwandte Berufe, Schmuckwarenmacher: 1

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