Schlaganfall! Ein Villacher erzählt vom harten Weg zurück
Rudolf Kudler hat vor drei Monaten einen Schlaganfall erlitten. Nun will er anderen Betroffenen mit seiner Geschichte Mut geben.
VILLACH (kofi). Den 15. März wird Rudolf Kudler nie wieder vergessen. 19.30 Uhr war es, als er plötzlich in seiner Wohnung in Villach seinen linken Arm nicht mehr bewegen konnte. Nicht mehr sprechen konnte. Nichts mehr konnte. "Von einer Sekunde auf die andere", sagt Kudler.
40 Jahre lang hatte der 64-Jährige im LKH Villach als Pfleger gearbeitet. Er wusste, was passiert war: Schlaganfall. "Ich war innerlich hellwach, aber nicht mehr in der Lage, zu kommunizieren", erinnert er sich: "Ein schreckliches Gefühl der Ohnmacht."
Harter Weg zurück
Zum Glück reagierte seine Frau schnell, zum Glück kam die Rettung schnell, zum Glück erhielt er in der Spezialabteilung im LKH sofort die richtige Behandlung. Denn die Diagnose war, wie erwartet, ernst: schwerer Schlaganfall, gesamte linke Körperhälfte betroffen, dazu Herzprobleme als Nebeneffekt.
Heute, genau drei Monate später, sitzt Kudler in der Redaktion der WOCHE und erzählt seine Geschichte. Er sei zu 95 Prozent wieder der Alte, sagt er. Und er geht davon aus, dass auch das taube Gefühl in den Fingerkuppen der linken Hand noch weggehen werde. "Ist ein wenig wie nach einer Spritze beim Zahnarzt", sagt er.
Was ihm bei den wochenlangen Therapien in den Krankenhäusern Villach und Hermagor am meisten geholfen hat? "Mein unbändiger Wille", sagt er: "Die Therapeuten haben mich sogar bremsen müssen." Zudem habe er sich Kraft aus seinem starken Glauben geholt. Seine Botschaft an Betroffene: "Nie aufgeben, optimistisch bleiben!"
In Österreich erleiden rund 25.000 Menschen pro Jahr einen Schlaganfall. Es ist die zweithäufigste Todesursache, nach Herzerkrankungen, noch vor Krebs.
Entscheidender Faktor Zeit
Doch die Behandlungsmöglichkeiten hätten sich in den vergangenen Jahren stark verbessert, sagt Oberärztin Gerda Luschin von der Neurologie im LKH Villach. Entscheidend sei nach wie vor der Faktor Zeit. Je schneller der Patient im Spital sei, desto besser seien die Heilungschancen. "Wirklich jede Minute zählt", sagt Luschin mit Nachdruck.
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