WOCHE exklusiv: Steuerberatungskanzlei Birnbacher wird aufgelöst
Die neu gegründete Consultax in Villach übernimmt Personal und Kundenstock der Kanzlei. Der Name Birnbacher steht im Zentrum der millionenschweren Hypo-Beratungs-Affäre der Ära Haider/Martinz.
VILLACH (kofi). Der Name Birnbacher – er steht in Kärnten für Untreue und Korruption. Der Villacher Steuerberater Dietrich Birnbacher war es gewesen, der sechs Millionen Euro beim Hypo-Verkauf von der Landesholding als Honorar bekommen hat. Das Geld erhielt er als Berater der damaligen Politiker Landesrat Josef Martinz (ÖVP) und Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ). Ein Bruchteil der Summe wäre angemessen gewesen. Grund der überhöhten Honorierung: Das Geld hätte zwischen ihm, der ÖVP und dem BZÖ aufgeteilt werden sollen. Birnbacher wurde darob – neben anderen – zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.
Schwieriger Name
Während der Verurteile in Pension ging, versuchte sein Sohn, die einst renommierte Kanzlei in Villach fortzuführen. Der Erfolg dürfte überschaubar gewesen sein. "Der Name ist in der Branche dauerhaft ruiniert", sagt ein Mitbewerber. Möglicherweise deshalb verschwindet der Name Birnbacher nun aus den Registern: Die Kanzlei wird mit 1. Juli von der extra für diese Übernahme gegründete Consultax (Hausergasse) übernommen.
Personal wird übernommen
Kunden, so sie wollen, und Personal, man spricht von zehn Mitarbeitern, werden mitgenommen. Als Geschäftsführer der Consultax fungiert Kai Höfler, der auch GF der KRW Steuerberatung in Villach ist. Höfler bestätigt auf WOCHE-Anfrage die Übernahme, zu einer weiteren Stellungnahme war er nicht bereit. Die Birnbacher-Kunden werden in den kommenden Tagen per Brief von der Veränderung informiert.
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