Der Aufwärtstrend geht weiter
Die Wirtschaft wächst auch 2017 leicht und am Arbeitsmarkt steigt das Angebot an offenen Stellen.
BEZIRK (rab). "Die Wachstumsrate wird heuer wie schon 2016 bei etwa 1,5 Prozent liegen", sagt Angelika Winzig, Bezirks-obfrau der Wirtschaftskammer Vöcklabruck. Dieser Wert sei durchaus positiv zu sehen. "Wir Unternehmer müssen das erst verinnerlichen, dass wir in der heutigen Situation nicht mit Wachstumsraten von drei oder fünf Prozent rechnen können. Dazu gibt es zu viele Unsicherheiten."
Förderung für Investitionen
Das Hauptproblem sieht Bezirksstellenleiter Josef Renner noch in der Investitionstätigkeit: "Viele Unternehmen zeigen zwar einen Willen zu Investitionen, warten aber lieber noch ab." Dies soll durch eine Investitionszuwachsprämie, die das Parlament im Jänner beschließt, angekurbelt werden, berichtet Winzig. Sie erwartet sich davon auch positive Effekte für den Arbeitsmarkt: "Die Auswirkungen werden spätestens im zweite Quartal spürbar sein."
Arbeitslosigkeit betrifft einzelne Gruppen
"Nachdem wir im November erstmals seit langer Zeit einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen verzeichneten, wird dieser Wert 2017 wieder leicht steigen", meint Karin Gerhart, Leiterin des AMS Vöcklabruck. Dies betreffe vor allem Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, ältere Menschen und anerkannte Flüchtlinge. "Für junge, fitte Arbeitssuchende ist es wieder einfacher geworden, einen Job zu finden", freut sich Gerhart über ein steigendes Angebot am Arbeitsmarkt. So konnten auffallend viele Arbeitssuchende innerhalb von wenigen Monaten vermittelt werden.
"Nach wie vor passen aber oft Jobs und Arbeitssuchende nicht zusammen", so die AMS-Leiterin. Dem soll 2017 eine Landesinitiative entgegenwirken, die Aus- und Weiterbildung über eine Stiftung ermöglicht. Ebenso liege ein Fokus auf der Integration von anerkannten Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Gerhart sieht in ihnen ein große Chance, den Mangel an Lehrlingen abzudecken: "Viele Firmen haben auf der Suche nach Lehrlingen bereits resigniert."
Umfrage: Was erwarten Sie sich vom Jahr 2017?
Ich erwarte mir, dass wir auch 2017 die Kraft haben, unsere Ziele zu erreichen. Internationalisierung und Digitalisierung sehe ich als die aktuellen Herausforderungen. Da bin ich zuversichtlich, dass wir sie meistern, ohne unsere Grundsätze aufs Spiel zu setzen.
Raphael Sticht, Stiwa Group, Attnang-Puchheim
Wir sind optimistisch, dass sich die Nächtigungszahlen ähnlich wie schon 2016 sehr gut entwickeln. Dazu werden wir den Fokus weiter auf die Nebensaisonen und den Trend zum Entdecken der eigenen Heimat setzen, etwa mit der Eröffnung eines Weitwanderweges.
Thomas Ebner, Tourismusverband Mondsee
Ich bin ein positiver Mensch und glaube, dass die Aussichten für 2017 in unserer Branche sehr gut sind. Genauso wie schon im vergangenen Jahr wird es auch 2017 sehr positiv weitergehen. Die Aufträge sind bereits da, es wird sicher genug Arbeit für uns geben.
Reinhard Köpl, Bau Pesendorfer, Vöcklamarkt
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