Vom Ybbstal nach Agadir
Koch Rene Aflenzer tauschte Ybbsrauschen gegen Atlantikwellen und Schnitzel gegen Galadinners.
OPPONITZ. Langsam versinkt die Sonne im Meer vor Südafrika. Wer genau hinsieht, kann vom Schiff aus Delfine erkennen. Oder entspannt ein Galadinner genießen. Was für uns "Schiff-Fahrt de luxe" ist, ist Rene Aflenzers Arbeitsplatz. Er sorgt als Küchenchef dafür, dass täglich 2.500 Gäste auf einem der größten Kreuzfahrtschiffe kulinarisch beglückt werden.
Lehre beim Bruckwirt
"Meine Lehre hab ich beim Opponitzer Bruckwirt gemacht, war da insgesamt sechs Jahre", erzählt Rene Aflenzer. Auf einem Schiff "anzuheuern", war damals schon sein Traum. "Ich habe es als Herausforderung gesehen, viele Nationen zu treffen, sieben Tage in der Woche zu arbeiten und jeden Tag woanders zu sein", erklärt der "Executive Chef".
2.500 Gäste täglich
Der 33-Jährige hat als Küchenchef 210 Mitarbeiter und sieht die Logistik als eine der größten Herausforderungen. Für eine Kreuzfahrt werden die Lebensmittel schon vorher gebunkert. "Denn nicht in jedem Hafen kann nachgeladen werden", so Rene Aflenzer. Für elf Tage sind das beispielsweise 43 Tonnen Obst und Gemüse, 15 Tonnen Fleisch und 32.000 Eier. "Hygiene und Qualität sind entscheidend. Der "Worst Case" auf so einem riesigen Schiff wäre eine Viruserkrankung", fügt er hinzu. Aktuell ist Aflenzer Richtung Agadir (Marokko) unterwegs. Als Schiffskoch hat er auch schon den Atlantik bis in die USA und Kanada überquert, ist durchs Mittelmeer, Ostsee und Nordsee gekreuzt, Südafrika umrundet und den Indischen Ozean befahren.
Faszination Schiff
"Faszinierend am Schiffsalltag oder am Schiffsleben sind die verschiedenen Kulturen. Aktuell gibt es 42 Nationalitäten am Schiff. Und dass man jeden Tag an einem anderen Ort aufwacht", sagt der Küchenchef. "Was mich jeden Tag fordert, ist, dass immer wieder etwas passiert auf das man nicht vorbereitet ist. Ob es jetzt kurzfristige Änderungen am Buffet sind oder sich jemand verletzt oder das Wetter zum Problem wird. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen", erklärt Rene Aflenzer abschließend.
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