Ausbildung in der Landwirtschaft: Praxiserfahrung ist der Schlüssel zum Erfolg
Das Angebot an Ausbildungsstätten, die zu einer landwirtschaftlichen Tätigkeit berechtigen, ist groß.
BEZIRK (nl). Kühe melken und Stall ausmisten – sieht so die typische landwirtschaftliche Ausbildung aus? Die Landwirtschaftskammer Wels und Direktoren verschiedener Bildungsstätten im Bezirk Wels-Land geben einen Überblick. "Absoluter Vorreiter im Bildungsangebot von Oberösterreich ist das Agrarbildungszentrum (abz) Lambach", so der Dienststellenleiter der Landwirtschaftskammer Wels, Thomas Jungreuthmayer. Schwerpunkte in der Region sind der Ackerbau und die Schweineproduktion: "Das abz Lambach und andere Fachschulen im Bezirk Wels-Land legen großen Wert auf diese Spezialisierung, was die Chancen am Arbeitsmarkt enorm erhöht."
Praxis hat Vorrang
Drei Fachrichtungen bietet das abz an: Pferdewirtschaft, Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement sowie Landwirtschaft, erklärt der Direktor Franz Hochreiner. "Wer später einen Hof übernehmen will, wählt am besten die Fachrichtung Landwirtschaft. Die Schüler lernen im Praxisunterricht unter anderem die Schweinehaltung, Pflanzenbau sowie die Waldwirtschaft kennen." Besonders gute Chancen haben Absolventen der Pferdewirtschaft, so Hochreiner: "In diesem Bereich gibt es zahlreiche Angebote. Vorteile haben die, die räumlich nicht gebunden sind, denn es gibt oft Anfragen aus dem Ausland." Auch in der landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule Mistelbach wird Praxis großgeschrieben: "Im Schwerpunkt Ökologie, Wirtschaft und Design verbringen die Schüler die Hälfte ihrer Praxiszeit auf einem landwirtschaftlichen Betrieb. Erledigt werden Tätigkeiten, die am Hof anfallen", erklärt Direktorin Karin Eckmayr.
Meisterkurse sehr beliebt
Wer sich trotz facheinschlägiger Ausbildung weiterbilden möchte, hat die Chance dazu: "Wer die Berufsreifeprüfung machen will, kann diese nach der Fachschule durch einen Aufbaulehrgang nachholen", weiß Jungreuthmayer. Das LFI OÖ bietet zudem landwirtschaftliche Meisterkurse an. Seit der Neuauflage der Ausbildung 2006 wurden mehr als 100 Meister im Bezirk ausgebildet. "Der Kurs eignet sich für Hofübernehmer und Personen, die einen eigenen Betrieb gründen wollen", erklärt die Geschäftsführerin der land- und forstwirtschaftlichen Lehrlings- und Fachausbildungsstellen Walpurga Zopf. Die Kurse finden in der Bezirksbauernkammer oder im abz Lambach statt. Die Ausbildung dauert 2,5 Jahre. In den Wintermonaten werden die Kurse abgehalten. Im Sommer stehen praktische Aufgaben auf dem Plan. "Im Vordergrund steht die Auseinandersetzung mit dem eigenen Betrieb, denn der Abschluss bildet die Erstellung eines Betriebskonzeptes."
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