15 Jahre Wartezeit: Wiener Asylwerber darf endlich bleiben
Jetzt hat der Nigerianer Ochi Callistus (42) eine eigene Wohnung und einen Job.
Der Rathauskeller hat seit April dieses Jahres einen neuen Küchengehilfen. Möglicherweise eine Arbeitsstelle, in der viele Leute kommen und gehen, doch für Ochi Callistus steht dieser Job symbolisch für seine tatsächliche Ankunft in Österreich und in der österreichischen Gesellschaft.
15 Jahre Asylverfahren
Die Odyssee durch den bürokratischen Dschungel hat für den Nigerianer ganze 15 Jahre lang gedauert – eine Zeit, in der der damalige Asylwerber weder Sicherheit über seine Zukunft hatte noch einer geregelten Arbeit nachgehen durfte. Unterkunft fand er lediglich in einem Heim der Caritas. Im Juni 2013 wurde ihm endlich humanitärer Aufenthalt gewährt. Eine Rot-Weiß-Rot-Karte folgte prompt. Heute bewohnt der 42-Jährige eine Wohnung in Hernals und kann sein Leben selbst finanzieren.
Unterstützung durch Verein
Für den gläubigen Katholiken, der Nigeria wegen seiner Religion verlassen musste, war die Dauer des Verfahrens stets unverständlich. "Obwohl ich mir nie etwas zu schulden kommen ließ und mich stets bemühte, stellte man mir jahrelang keine Papiere aus", klagt Callistus. Erst durch die Unterstützung des Vereins "Fair und Sensibel", eine Organisation des Minderheitenreferats der Polizei, kam Callistus der Aufenthaltsgenehmigung einen Schritt näher. "Fair und Sensibel" versteht sich als Schnittstelle zwischen Polizei, Afrikanern und Öffentlichkeit. "Uns ist es wichtig, auch positive Nachrichten und Geschichten zu verbreiten und persönliche Begegnungen in den Bezirken zu fördern", erklärt Chef Oberstleutnant Josef Böck. Callistus engagiert sich mittlerweile ehrenamtlich für den Verein.
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