Oscar Werner, Turandot, Jelinek und mehr
Ein Wunderkind, Sieger etlicher internationaler Bewerbe, ist demnächst im Wiener Konzerthaus zu Gast: Der Pianist Jean-Yves Thibaudet. Er wird mit dem deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von Tugan Sokhievs konzertieren, und zwar mit dem Fokus auf den sowjetisch-armenischen Komponisten Aram Chatschaturjan. Dessen Kompositionen sind beeinflusst von der armenisch-georgischen und kaukasischen Volksmusik. Aram Chatschaturjan war einer der wichtigsten sowjetischen Komponisten. Dem breiten Publikum ist er durch die Tondichtung „Säbeltanz“ bekannt.
In Wien spielt Jean-Yves Thibaudet Aram Chatschaturjans selten gespieltes Klavierkonzert.
Vor dem Konzert am 18. 3. 2015 gibt es um 18.00 Uhr ein Gespräch zum Thema «Musik im Stalinismus». Gesprächspartner von Erwin Barta ist der
Musikwissenschaftler Christoph Flamm.
Ein weiteres Gastorchester weilt am 22. und 23. März in Wien: Das Scottish Chamber Orchestra unter Ihrem Chefdirigenten Robin Ticciati.
Der junge Brite zeigte vor mehr als einem halben Jahr am Pult des Königlichen Concertgebouw Orchesters, was er musikalisch drauf hat.
Der Schönling ist für seine ausladenden Gesten beim Dirigat und die präzise Taktführung bekannt. Diesmal widmet er sich gemeinsam mit seinem
Orchester und dem französischen Geiger Renaud Capuçon dem klassischen und romantischen Repertoire der beiden Zeitgenossen Beethoven und
Schubert.
Tickets und Infos: www.konzerthaus.at
Bregenzer Festspiele
Die Bauarbeiten für Puccinis Turandot im Sommer 2015 schreiten schnell voran. Es ist die erste Oper unter der Intendanz von Elisabeth Sobotka. 70 Jahre hat das Festival schon auf dem Buckel. Es ist keine Veränderung in der Begeisterung des Publikums zu erwarten. Der Kartenverkauf läuft so gut - schon jetzt hat man eine Zusatzvorstellung eingeschoben, weitere sind nicht ausgeschlossen.
Premiere feiert das Werk mit seiner weltberühmten Arie „Nessun dorma“ (die Hymne des Luciano Pavarotti), geheimnisvoller Exotik und spektakulären Chorszenen am 22. Juli, die letzte Vorstellung der diesjährigen Saison ist am 23. August.
Der Inhalt: Eine wunderschöne Prinzessin soll auf Druck ihres kaiserlichen Vater heiraten. Doch sie spreizt sich und will dies nur unter der Bedingung tun, dass die Hochzeitsanwärter ihre Rätsel lösen, andernfalls werden sie geköpft. So verlieren zahlreiche Werber ihr Leben. Als wieder einmal ein Prinz trotz aller Warnungen des Hofstaates, seiner Freunde und seiner Familie um die spröde Dame wirbt und die Fragen richtig beantwortet, darf er die Widerborstige heimführen. Ob er damit glücklich wird, verschweigt die Geschichte, denn die Auserkorene speit Gift und Galle.
Regie und Bühnenbild stammen von Marco Arturo Marelli, einem der profiliertesten Inszenatoren spektakulärer Aufführungen. Die Wiener Symphoniker spielen unter der Leitung von Paolo Carignani.
Tickets und Infos: www.bregenzerfestspiele.com
Anfang März 2015 erscheint Michael Degens neues Buch „Der traurige Prinz“, im dem er das Leben des weltberühmten Oskar Werner schildert und über weitere prägende Erlebnisse berichtet. Dieses sehr persönliche Buch wird der große deutsche Schauspieler und Autor am Sonntag, dem 8. März 2015 um 11 Uhr im Rahmen einer Matinee in den Sträußelsälen im Theater in der Josefstadt präsentieren. Die Karten kosten 16 Euro. Der Autor und wandelfähige Schauspieler - genialer Vice-Questore Giuseppe Patta aus Donna Leons Verfilmung Commissario Brunetti - wird selbst aus seinem Buch lesen. Wer die brillante Stimme von Michael Degen hören und sich die Aura des Beschriebenen verinnerlichen möchte, sollte diesen Termin nicht versäumen.
Tickets und Infos: www.josefstadt.org
Ab 28.3. steht Elfriede Jelineks „Die Schutzbefohlenen“ auf dem Programm des Wiener Burgtheaters. Es ist die literarische Aufarbeitung der Besetzung der Votivkirche im November 2012. Wir erinnern uns: Am 24. 11. 2012 kommt eine Gruppe von Asylwerbern nach einem stundenlangen Protestmarsch vor der Wiener Votivkirche im Sigmund-Freud-Park an. Ein mehrtägiger Protest soll dort gegen die menschenunwürdigen Bedingungen im Aufnahmelager Traiskirchen aufmerksam machen. Am Internationalen Tag der Rechte der Migranten suchen etwa 30 Asylwerber aus der Gruppe die Votivkirche als symbolischen „Schutzraum“ auf, da ihre Auflehnung drei Wochen lang nicht gehört wurde. Der Pfarrer der Kirche versucht unter Zuhilfenahme der Polizei und der Caritas, die Asylwerber zum Verlassen der Kirche zu bewegen. Sie weigern sich jedoch. In Jelineks Sozialdrama erhalten nicht nur die Wiener Migranten eine Stimme. Es ist ein Oratorium für Menschenrechte, fast ein Requiem, wenn man an die Toten vor Lampedusa denkt.
Was sonst noch im Burgtheater passiert: Leo Tolstois „Die Macht der Finsternis“ ab 2. April. Noch immer am Spielplan: „Die letzten Tage der Menschheit“. Wieder im Programm aufgenommen: „Professor Bernardi“.
Tickets und Infos: www.burgtheater.at.
Die „Junge Philharmonie Wien“ gibt wieder einmal ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Am 24.3. um 19:30 Uhr gibt die ambitionierte Truppe das Konzert „Vienna meets USA“. Alban Berg und Maurice Ravel sind unter den Künstlern, deren Werke zur Aufführung gebracht werden. Alles im Konzertsaal der Wiener Sängerknaben im Augarten.
Tickets und Infos: www.muth.at
RH
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