Wiener Neustadt: Flüchtlingsunterbringung in der Arena Nova beendet
Innenministerin Johanna Mikl-Leitner und Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger zogen Bilanz und bedankten sich bei Einsatzkräften.
Freitag, 28. August 2015, haben Innenministerin Mag. Johanna Mikl-Leitner, der Bürgermeister der Statutarstadt Wiener Neustadt in seiner Funktion als Arena Nova-Vorstand Mag. Klaus Schneeberger und Rot-Kreuz-Bezirksstellenleiter Mag. Stefan Koppensteiner in einer gemeinsamen Pressekonferenz Bilanz über die mit dem heutigen Tag beendete Unterbringung von Flüchtlingen in der Arena Nova gezogen.
Rückblick: Als sich die Zahl der Flüchtlinge im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen Mitte Juni dramatisch zuspitzte, entschied sich der Vorstand der Arena Nova auf das Ersuchen der Innenministerin rasch zu helfen. So wurden binnen 48 Stunden 250 Flüchtlinge von Traiskirchen nach Wiener Neustadt verlegt. Die Betreuung der Flüchtlinge wurde vom Roten Kreuz übernommen, die Küche des Landesklinikums Wiener Neustadt hat die Versorgung durchgeführt. Da Anfang September die gesamten Räumlichkeiten der Arena Nova wieder für Messeveranstaltungen benötigt werden, wurde bereits damals vereinbart, dass es sich hierbei um eine temporäre Maßnahme bis Ende August handelt.
„Durch die Krisenherde in Syrien und anderen Teilen der Welt kommt es zu massiven Migrationsströme nach Europa und zu uns nach Österreich. Das stellt die Länder, die sich 2004 zur Versorgung und Unterbringung von Asylwerbern in Grundversorgung verpflichtet haben, vor große Herausforderungen. Daher danke ich Klaus Schneeberger und seinem Team der Arena Nova, die bereit waren temporär Asylwerber aus Traiskirchen aufzunehmen und sie so vor Obdachlosigkeit zu schützen. Wie vereinbart wurde das Quartier jetzt geräumt und die betroffenen Flüchtlinge in andere Länderquartiere überstellt“ so Innenministerin Johanna Mikl-Leitner.
„Viele Bürgerinnen und Bürger von Wiener Neustadt haben die Unterbringung der Flüchtlinge sehr kritisch betrachtet und selbstverständlich verstehe ich die Sorgen und Ängste, die aus der Verunsicherung durch die tagtäglichen Pressemeldungen entstehen. Negativ überrascht war ich allerdings von der Art und Weise wie in manchen Foren diskutiert und argumentiert wurde. Gott sei Dank hat aber parallel dazu eine Welle der Hilfsbereitschaft eingesetzt. Neben den Ehrenamtlichen des Roten Kreuzes kam aus der Bevölkerung viel Unterstützung, wofür ich allen, die sich hier eingebracht haben ein herzliches Dankeschön sage. Gleichzeitig ist es mir in Zeiten, in denen wir einen massiven Vertrauensverlust in die Politik erleben wichtig darauf hinzuweisen, dass das Versprechen, nämlich dass es sich um eine zeitlich befristete Maßnahme bis Ende August handelt, auch genauso eingehalten wurden. Die Aufgabe der Gemeinden ist es vor Ort zu helfen. Die eigentliche Aufgabe zur Lösung der Flüchtlingsfrage haben aber die Europäische Union und die Vereinten Nationen dort, wo die Konflikte entstehen, in den Herkunftsländern“, so Schneeberger.
Rot-Kreuz-Einsatz im Überblick
Insgesamt haben das Rote Kreuz und die Freiwilligen vom „Team Österreich“ im Zeitraum der Unterbringung in der Arena Nova rund 15.000 Einsatzstunden erbracht. Dabei waren an die 360 Rot-Kreuz-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter sowie 58 „Tafel-Österreich“-Mitarbeiterinnen und –Mitarbeiter aus dem gesamten Landesgebiet im Einsatz. Neben der Versorgung durch Sanitäterinnen und Sanitäter vor Ort hat das Rote Kreuz an die 100 Rettungs- und Sanitätstransporte durchgeführt.
„Beim Betreuungseinsatz in der Arena Nova Wiener Neustadt hat sich wieder einmal gezeigt, was das Rote Kreuz leisten kann. Gemeinsam mit den vom Bereichskommando koordinierten anderen Bezirken des Industrieviertels und unterstützt vom Team Österreich, konnte die Bezirksstelle Wiener Neustadt trotz kurzer Vorlaufzeit eine durchgehende Betreuung vor Ort sicherstellen. Nur durch die Zusammenarbeit auf überregionaler Ebene und den gut abgestimmten Einsatz engagierter Freiwilliger und motivierter beruflicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat das Rote Kreuz diesen anspruchsvollen Einsatz erfolgreich zu Ende führen können“, so Koppensteiner.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.