Interview mit Ing. Christian Mayerhofer

Ing. Christian Mayerhofer (l.) im Gespräch mit Bezirksblätter-Redakteur Peter Zezula. | Foto: Kohn
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BB: Was treibt einen Geschäftsmann eigentlich an, seit 19 Jahren an jeden Wochentag-Morgen in sein Autohaus zu kommen?
Mayerhofer: Der Spaß mit dem Produkt und der Spaß mit den Kunden. Nur um das geht's. Denn, wenn es keinen Spaß mehr macht, dann hör' ich auf.

BB: Offiziell haben Sie die Firma also 1997 übernommen. Wo liegt der Unterschied zwischen einem Autohandel damals und heute?
M: Das Internet hat den Markt revolutioniert. Es wurde schneller und schwieriger. Du bist auf einen Tastendruck vergleichbar, was du vorher nicht warst. Du warst in der Region vergleichbar. Jetzt erklärst du einem Kunden das Fahrzeug und auf einen Knopfdruck wirst du österreichweit-, ja sogar welt- und europaweit verglichen. Und da passieren halt Fehler, weil der Kunde die Feinheiten der Modelle und Ausstattungsvarianten nicht auseinander kennt. Er kommt dann mit einem Preisangebot, das überhaupt nicht das gleiche Auto betrifft.

BB:Lässt sich der Kunde dann aber aufklären?
M: Das ist auch unsere Stärke. Wir haben seit Jahren die gleiche Mannschaft und der Kunde vertraut uns. Das will ich auch so beibehalten und junge Mitarbeiter heranführen.

BB: Steht die Firma Mayerhofer auf einem ausgewogenen Firmament?
M: Wir haben natürlich durch die Motorräder schon seit Jahrzehnten einen guten Namen und: es gibt mich noch. Denn in meiner Umgebung haben in den letzten vier Jahren sieben Motorradpartner zugesperrt.

BB: Wieviele Marken haben Sie in ihrem Haus?
M: Bei den Automarken habe ich Fiat und Honda und bei den Nutzfahrzeugen Fiat Professional. Bei den Motorrädern wirds interessanter: Honda, Suzuki, SWN, die Biaccio-Gruppe inkl. Vespa. Also insgesamt 11 Marken. Da ist schon eine ordentliche Logistik dahinter.

BB: Wieviele Mitarbeiter haben Sie?
M: Momentan 26, davon sechs Motorradmechaniker.

BB: Sehen Sie sich selbst als Mitarbeiter oder als absoluter Befehlsgeber?
M: Ich berate gerne Kunden und verkaufe auch gerne. Das schönste Erlebnis für einen Verkäufer ist eben eine Unterschrift des Kunden. Ich habe auch einmal ein Jahr lang in der Reperaturannahme ausgeholfen, weil ich austesten wollte, wen brauch ich an dieser Stelle, wer passt da rein. Was muss man alles können?

BB:Was braucht man als Unternehmer für eine Ausbildung?
M: Das Handwerk zu beherrschen ist Grundvoraussetzung, ich habe den Meisterbrief. Weiters brauchst Du eine grundsolide kaufmännische Ausbildung, das musste ich erst lernen. Die HTL war eigentlich die falsche Ausbildung.

BB: Gibt es sowas wie Frequenzbringer?
M: Wir haben einen guten Mix. Die Autohändler tendieren ja bereits zu mehr Marken, wir haben zusätzlich noch den Motorradsektor. Also bei uns ist immer etwas los.

BB: Wie vertragt man sich in der Autohändler-Kollegenschaft und gleich die nächste Frage: Wird es wieder einmal eine Auto-Messe geben?
M: Das glaube ich eher nicht. Der Verein der Neustädter Autohändler arbeitet an einer anderen Lösung. Die Art der herkömmlichen Automessen ist veraltert. Der Aufwand für eine kurze Ausstellungsdauer rechnet sich nicht. Wir suchen nach Lösungen, die Kunden in unsere modernen Autohäuser zu bekommen in Form von Autofrühling- oder Herbst. Es gibt gute Konzepte, aber eine effektive Entscheidung ist noch nicht gekommen. Eines ist aber klar: Wiener Neustadt hat Zugkraft, Wiener Neustadt ist der Key Account im Industrieviertel.

BB, letzte Frage: Wenn Sie Berufsverbot bekämen, welchen Ersatzberuf würden Sie wählen?
M: Ich würde in den Beruf meiner Frau gehen. Sie ist im Direktvertrieb und arbeitet seit 15 Jahren für einen amerikanischen Konzern im Empfehlungsmarketing. Dafür ist Konsequenz und Teamführung notwendig.

Zur Person:

Ing. Christian Mayerhofer (54) ist verheiratet und Vater zweier Töchter (18, 21).
Nach HTL-Abschluss und Leitung der Motorrad-Sparte der Firma, übernahm er 1997 das gesamte Familienunternehmen.
Derzeit hat die Firma 26 Mitarbeiter und elf Marken (u.a. Fiat, Fiat Nutzfahrzeuge, Honda, Suzuki, Moto Guzzi, Vespa) unter einem Dach.
www.mayerhofer.at

Ing. Christian Mayerhofer (l.) im Gespräch mit Bezirksblätter-Redakteur Peter Zezula. | Foto: Kohn

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