Flüchtlinge: Drei Gemeinden haben Badeordnung überarbeitet
Altlengbach, Eichgraben und Neulengbach haben die Verhaltensregeln in ihren Freibädern deutlich verschärft.
REGION WIENERWALD (red). "Jeder Gast ist verpflichtet, auf die anderen Badegäste Rücksicht zu nehmen. Es ist daher alles zu unterlassen, was andere Badegäste belästigt oder gar gefährdet. Insbesondere bei sexueller Belästigung gibt es keine Toleranzschwelle. Sie führt zu einem sofortigen und dauerhaften Verweis aus der Badeanlage, und eine polizeiliche Strafanzeige wird erstattet."
An Asylsituation angepasst
Mit diesen Formulierungen in einer überarbeiteten Badeordnung reagieren die Freibäder in Altlengbach, Eichgraben und Neulengbach auf die unerfreulichen Geschehnisse in öffentlichen Bädern im Zusammenhang mit der Asylsituation. Die in allen drei Bädern gleichlautende Badeordnung wurde auf Initiative des Leader-Managements Elsbeere-Wienerwald im Rahmen des Projekts „Integration“ erarbeitet. „Wir wollen damit zeigen, dass wir uns unserer Verantwortung gegenüber der Bevölkerung sehr wohl bewusst sind und wollen durch eine allgemein gültige Badeordnung für unsere Bäder, aber auch durch entsprechende Information im Rahmen von Werteschulungen unseren Neuankömmlingen vermitteln, wie unser gesellschaftliches Zusammenleben funktioniert“, sind sich die Bürgermeister Franz Wohlmuth, Martin Michalitsch und Michael Göschelbauer einig.
Rücksicht gefordert
"Werden bewusst Badegäste belästigt und kommt es zu respektlosem oder ungebührlichem Verhalten, so führt das zum Verweis aus der Badeanstalt, dem Entzug der Badekarte oder bis zur Strafanzeige. Das betrifft Fotografieren und Filmen ohne Einwilligung der Betroffenen genauso wie Alkoholisierung, respektloses Verhalten gegenüber oder Belästigungen von Badegästen", ist die klare Linie in den drei Bädern, in denen die Badesaison am 13. Mai startet.
FPÖ sieht ihre Linie bestätigt
Neulengbachs FPÖ-Stadtparteiobmann Peter Matzel begrüßt zwar grundsätzlich, "dass man jetzt doch die Ideen und Gedanken der FPÖ zumindest teilweise aufgreift". Durch die Vorgeschichte bleibe jedoch ein "fahler Beigeschmack". Seien doch die konstruktiven FPÖ-Vorschläge in diesem Zusammenhang in allen politischen Gremien stets abgewiesen worden. Nun gelte es abzuwarten, in welcher Form die Badeordnung exekutiert werde. "Ungeklärt ist außerdem noch immer die Frage, wie weit die Asylgeber in die Pflicht genommen werden", so der freiheitliche Gemeinderat.
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