Leserbrief zur Berichterstattung über den Windpark Großgöttfritz
In der Ausgabe 32 der Bezirksblätter Zwettl wird die Bürgerinitiative der Windkraftgegner im Artikel Nr. 1038584 so zitiert, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehen muß, irgendwelche Naturschutzinteressen sollten in den Behördenverfahren verletzt werden.
Offenbar wurden diese Informationen ohne weitere Prüfung durch die Redaktion gedruckt, daher scheint dringend eine Korrektur angebracht:
Das Waldgebiet "Hartweigs", in dem die Windkraftanlagen (WKA) errichtet werden sollen ist ein ganz normaler, großteils mit Fichten bewachsener Nutzwald und unterscheidet sich somit nicht wesentlich von unseren anderen Wäldern. Schön wäre es, wenn es sich tatsächlich wie beschrieben um "eine sensible Hochmoorlandschaft mit verschiedensten Moos-, Pflanzen- und Vogelarten, die bereits auf der Roten Liste stehen" handeln würde, dann wäre dieses Gebiet sicher schon längst unter Schutz gestellt!
Die Realität schaut so aus, dass es in diesem Waldgebiet in einiger Entfernung zu den WKA-Standorten in der Katastralgemeinde Großgöttfritz ein Sumpfgebiet gegeben hat, welches aber bereits in den 1960er-Jahren mit Fichten bepflanzt wurde. Eben dieses Sumpfgebiet wurde vom Initiator der Bürgerinitiative für eine Fischteichanlage auf einer Fläche von mehreren Hektar ausgebaggert und somit für eine Renaturierung unwiederbringlich zerstört!
Es mag sich jeder seine eigene Meinung über das Zustandekommen Ihrer Berichterstattung bilden, ich selbst würde mir aber doch mehr Objektivität wünschen.
Hier noch ein persönlicher Gedanke zur künftigen Energienutzung: Es ist wohl unbestritten, dass die Menschheit im letzten Jahrhundert einen Großteil der fossilen Energieträger verheizt und die Erde damit an den Rand eines Klimakollaps geführt hat, dessen Auswirkungen wir jetzt schon deutlich spüren. Trotzdem werden die Vorräte weiterhin ohne Rücksicht auf Menschen und Umwelt geplündert (Stichwort Fracking). Wenn wir nicht wollen, dass die Natur und damit die Lebensgrundlage unserer Nachkommen endgültig zerstört wird, ist ein grundsätzliches Umdenken in der Umwelt- und Energiepolitik unabdingbar. Wir haben jedenfalls die Verpflichtung unseren Kindern gegenüber, jede Möglichkeit zur Erzeugung von erneuerbarer Energie zu nutzen und dazu gehört eben auch die Windkraft.
E. Kurz, Großgöttfritz
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