Im Grätzel des Theaterdirektors
Stefan Mras war mit erst 24 Jahren der jüngste Theaterdirektor Österreichs.
Dass aus dem Experiment, das die Übernahme des früheren Tanzsaales in der Porzellangasse 50, später Rossauer Kino, im Volksmund "Blutoper" genannt, weil es ausschließlich Western spielte, dem freien Kino und zuletzt Amerikanischen Theater eine Dauervorstellung von mittlerweile 33 Jahren wurde, ist auf seine Energie und Hartnäckigkeit zurückzuführen. "Ich war mit einer Revue auf Tournee, gastierte hier und bekam die Chance vom damaligen Kinobesitzer, Leo Leinwand, die völlig leeren Räumlichkeiten zu übernehmen", erzählt Mras. Es gab eine Bühne, Kinosessel und eine Heizung, sonst nichts. "Die erste Saison war schwierig. Wir spielten die falschen Stücke." Heute setzt der "gestandene" Theatermann auf die richtige Mischung, gute Autoren und Schauspieler und eine einzigartige Ausstattung, die auch das Foyer zur Bühne macht, inklusive Theaterrequisiten, die ständig umdekoriert werden. Es wird gleichzeitig in zwei großen Sälen gespielt und es gibt einen roten und blauen Salon für Kleinstaufführungen. 30.000 Besucher jährlich, viele davon Stammgäste, werden mit der wahrscheinlich buntesten Angebotspalette Wiens - und zu jeder Vorstellung mit einem Glas Sekt - verwöhnt. "Eine Besonderheit ist auch unsere Abo-Struktur, mit drei oder sieben Vorstellungen pro Saison zu 55,- oder 115,- Euro, wobei die Gäste aus 50 Stücken wählen, ihren Platz bestimmen, aber auch kurzfristig umdisponieren können, wenn bespielsweise jemand krank wird", erklärt der Theaterdirektor.
Der Neo-Alt-Alsergrunder zeigt sein Grätzel
Stefan Mras ist zwar seit 33 Jahren Direktor am Theater Center Forum, das genauso lange seinen Lebensmittelpunkt darstellt, wohnt aber erst seit einem Jahr im Bezirk. "Seit den Anfängen des Theaters hat sich viel getan. Das Grätzel ist lebendig wie nie zuvor, man kann sogar von einer echten Theatermeile sprechen", freut sich Mras, der sich hier auch wegen der vielfältigen Gastronomie wohl fühlt. "Ich esse gerne gut, ob im Rembetiko Greichisch, im Scala Italienisch oder Wiener Küche im d´Landsknecht, wo wir gerne die Premierenfeiern machen, weil die Küche für uns lange offenhält, an allen Wochentagen." Die Summerstage und den nahe gelegenen Donaukanal liebt der zu jeder Jahreszeit. "Eine tolle Einrichtung. Wenn es etwas kälter wird, kann man in den Logen am Wasser immer noch gemütlich sitzen, denn es gibt eine Fußbodenheizung." Info zum aktuellen Programm unter www.theatercenterforum.com
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