Drogenberatungsstelle im Grätzl: Ja oder nein?
In der Nussdorfer Straße sind Anrainer und Geschäftsleute in Aufruhr. Die Politik versucht zu beruhigen.
Am 13. November soll die geplante Drogenberatungsstelle eröffnet werden. Im gesamten Sobieskiviertel ist die Einrichtung das Gesprächsthema Nummer eins.
Volksseele kocht
Obwohl die Gemeinde Wien täglich Berater vor dem geplanten Straßenlokal auf Hausnummer 41 postiert hat, um die Anrainer zu informieren, können die Unstimmigkeiten nicht ausgeräumt werden. Im Gegenteil: Immer wieder kommen Passanten vorbei, die sich lautstark aufregen. Auch die Geschäftsleute sind dagegen.
Schlechte Standortwahl
„Warum hat man nicht das leere Anker-Geschäft bei der alten WU ausgewählt? Das ist auch im Bezirk, aber abgelegener und die Polizei ist nebenan“, argumentiert Daniel Schnuderl vom Einrichtungsgeschäft Schano sachlich.
Drogenberater beruhigen
„Es gibt auch viele Leute, die Verständnis für das Drogenberatungszentrum haben. Am Gumpendorfer Gürtel haben wir auch kaum Probleme. Zu dem Lokal gibt es einen eigenen Eingang und es ist nur ein kleines Zentrum“, erklärt Isabella Lehner von der Drogenkoordination Wien. Es gab bereits erste Diskussionsrunden mit Anrainern, die jedoch auch kein größeres Verständnis weckten.
Zur Sache:
Die Öffnungszeiten des Drogenberatungszentrums sind täglich von 9.30 bis 16.30 Uhr, am Mittwoch von 15 bis 18.30 Uhr. Der Aufenthaltsraum bietet Platz für zehn Suchtkranke. Die Hotline für Bürger lautet 01/4000/53681.
Pro:
➤ Spritzentausch und Krisenintervention sind möglich.
➤ gute Anbindung an U6, U4 sowie an Straßenbahn 37 und 38
➤ barrierefreier Zugang und guter Zustand des Gebäudes
➤ Das „Mobile Sozial Arbeit“-Team ist ständig im Einsatz.
➤ gute Kooperation mit Bezirksvorstehung und Polizei
Contra:
➤ völlig falsche Wahl beim geplanten Standort
➤ eventuell zu erwartende Beschaffungskriminalität
➤ Schaffung eines schlechten Umfeldes im Sobieskigrätzel
➤ zu erwartende Umsatzeinbußen der Geschäftsleute
➤ Maßnahmen der Polizei kosten Steuergelder.
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