Green Ground: Bio-Mode geht auch in schick
Das Öko-Fashion Geschäft Green Ground in der Porzellangasse feiert sein 10-jähriges Jubiläum.
ALSERGRUND. „Fashion that feels good“ - das ist seit inzwischen zehn Jahren das Motto von Green Ground, der Fair Fashion Boutique in der Porzellangasse. Inhaberin Kathrin Haumer verkauft hier ausschließlich ökologisch und sozial verantwortungsvoll hergestellte Mode und Accessoires. Dabei widerlegt sie das etwas angestaubte Image von Biomode. Sie ist überzeugt: „Design und Nachhaltigkeit schließen einander nicht aus. Fair Fashion kann sehr modisch sein.“ In ihrer Boutique im 9. trifft sie bei ihrer angebotenen Kleidung eine Auswahl, die für jedermann da sein soll. Denn es kommen sowohl junge Studenten ab 20, die lässige Mode suchen, als auch ältere Kunden, die auf Nachhaltigkeit Wert legen.
Haumer selbst hat sich persönlich schon sehr lange mit der Textilindustrie beschäftigt. Die Wienerin studierte Modedesign, war einige Jahre auch in der Textilbranche tätig und hat von Design bis Einkauf alles erlebt. „Da beschäftig man sich viel damit, wo die Stoffe herkommen, wie die Stücke gefertigt werden. Und man bekommt ein Gespür dafür, wenn etwas mit der Ware nicht in Ordnung ist.“ Nachdem sie mehr über die Herkunft von Mode gelernt hat, hat sie begonnen, sich ökologisch zu kleiden. Aber damals, vor über 10 Jahren, gab es faire Mode nur online zu kaufen, „In Wien gab es keinen Shop, wo man sich die Sachen anschauen und sie angreifen konnte. Das war eigentlich der Grundgedanke für das Geschäft“, erzählt Haumer. Angefangen hat sie mit sechs Öko-Labels, inzwischen sind es 20. „Wir haben mittlerweile eigentlich alles: von der Unterwäsche, über die Jeans bis zum Parka - es gibt alles in ökologischer Variante.“
Umweltschonend und fair
Damit ein Kleidungsstück bei Green Ground verkauft werden darf, muss es umweltbewusst produziert und fair gehandelt worden sein. Die angebotenen Marken müssen gewisse Zertifikate erfüllen. „Vom Anbau des Stoffes, der Färbung bis zur Fertigung muss alles nach ökologischen Richtlinien ablaufen. Gewisse Farben und Chemikalien dürfen bei der Produktion nicht verwendet werden und Pestizide sind im Anbau verboten“, erklärt Haumer. Es werde auch darauf geschaut, wo und wie produziert wird. Entweder die Kleidung werde in Europa genäht - nach europäischen Standards - oder in Asien, aber auch hier werde unter viel strengeren Auflagen gearbeitet: „Das fängt bei der Arbeitssicherheit an, der Stundenlohn ist viel höher, die Arbeitszeiten sind kürzer und es dürfen auch Gewerkschaften gegründet werden. Lauter Dinge, die bei uns selbstverständlich sind.“
Mit den großen Modeketten kann Haumer was den Preis betrifft durch die Auflagen nicht mithalten. Aber: „ich glaube, das zahlt der Kunde gerne, wenn er dafür weiß, dass auch die Arbeiter gut entlohnt werden.“ Zudem bietet sie Einstiegspreise an, ein Basic T-Shirt ist etwa schon um 20 Euro zu haben. Im 9. Bezirk ist Haumer sehr zufrieden, von Anfang an sei ihr Konzept hier gut angenommen worden. „In die deklarierten Einkaufsbezirke hätten wir ohnehin nicht gut gepasst, weil es unserem Modell nicht entspricht. Die Leute hier sind dafür sehr interessiert und bewusst. Sie wollen viel wissen und fragen nach.“ Mehr Infos unter: www.greenground.at
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