Garnisongasse
Hosenträgerhaus soll Sache des Bürgermeisters werden
Die Eigentümer des "Hosenträgerhauses" wenden sich in Sachen U-Bahn-Bau nun an den Bürgermeister.
ALSERGRUND. Das Haus in der Garnisongasse 1, auch "Hosenträgerhaus" genannt, ist vor allem für seine namensgebende Fassade bekannt. Unter Denkmalschutz stehend, wollen die Eigentümer sie vor Schäden bewahren. Diese fürchten nun aber den Beginn der Arbeiten für den U-Bahn-Bau, denn sie sehen ihre Fassade von den Wiener Linien zu wenig geschützt. "Nur 30 Prozent der tragenden Mauern zu stützen und die Fassade nicht zusätzlich abzusichern, ist aus unserer Sicht fahrlässig", so Günter Hofinger, der die Eigentümer vertritt.
Diese Behauptung stützen sie auf ein Gutachten, das sie selbst in Auftrag gegeben haben und besagt, dass man nicht davon ausgehen könne, dass die Fassade nicht bröckeln werde. Die Wiener Linien, die bereits eine Hauszustandsfeststellung in Auftrag gegeben haben, betonen hingegen immer wieder, dass der Gebäudeschutz an oberster Stelle stehe und man bemüht sei, eine Lösung zu finden, mit der alle zufrieden seien.
Trotz allem fühlen sich die Eigentümer im Stich gelassen. "Wir werden immer wieder an den Bürgermeister als oberste Instanz verwiesen", so Hofinger. Darum appellieren die Hauseigentümer jetzt auch an Michael Ludwig (SPÖ). "Nachdem wir alle behördlichen Schritte ausgeschöpft haben und am Ende unserer Möglichkeiten sind, dürfen wir Ihnen ab heute höflichst, sehr geehrter Herr Bürgermeister, als die Letztinstanz, als Auftraggeber der Wiener Linien, die Sicherheit des ‚Hosenträgerhauses‘ in Ihre Hände legen und es damit zur Chefsache machen", formulierten die Eigentümer in einem Brief an den Bürgermeister.
Runder Tisch mit allen
Aus Sicht der Eigentümer gebe es keine einfachere Variante, als einen runden Tisch mit den zuständigen Behörden und Ämtern und den Eigentümern zu organisieren. "Wir wollen endlich Klarheit haben und eine konkrete Antwort auf die Frage, wer im Schadensfall eigentlich zuständig ist", so Hofinger.
Es gehe vor allem um die Sicherheit der Passanten, denn sollte sich ein Stein von der Fassade lösen, könnte jemand schwer verletzt werden. "An der Front des Hauses gehen täglich unzählige Menschen vorbei", argumentiert Hofinger. Eine Lösung für dieses Problem wäre etwa ein Passagengerüst, das herabfallende Steine auffangen könnte. Aus Sicht der Eigentümer des Hauses wäre das eine willkommene Maßnahme, allerdings für diese so gut wie unleistbar. Vor allem wenn man bedenkt, dass erst vor zwei Jahren Sanierungsarbeiten im Wert von zwei Millionen Euro durchgeführt wurden.
Vonseiten des Bürgermeisters verweist man auf die Korrespondenz mit den Wiener Linien: "Es gibt schon eine Beantwortung der Wiener Linien, in der alle rechtlichen Grundlagen und Maßnahmen erläutert werden", so ein Pressesprecher. Damit sollten auch offene Fragen geklärt werden.
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