"Stehe kurz vor dem Bankrott"

Unternehmer Johannes Scheibner muss nun in einem kleinen Raum in der Marktkgasse sein Geschäft führen.
  • Unternehmer Johannes Scheibner muss nun in einem kleinen Raum in der Marktkgasse sein Geschäft führen.
  • hochgeladen von Momcilo Nikolic

Johannes Scheibner ist 43 und führte bis zum 10. April das Fotogeschäft Foto-Video&Co. direkt neben der Alserbachstraße 25 seit zwölf Jahren. Wie die bz berichtete mussten alle Mieter aufgrund von Einsturzgefahr das Wohnhaus räumen.

Halbwahrheiten

Mittlerweile ist diese Gefahr durch Sofortmaßnahmen gebannt worden, eine Rückkehr wurde den Mietern bisher verwehrt. Der Grund: Das Haus sei laut Hausverwaltung in dem aktuellen Zustand nicht bewohnbar. Ein statistisches Gutachten solle dies beweisen. Für den Unternehmer selbst kam alles unvorbereitet. "Ich habe von der Hausverwalterin, wie alle anderen Mieter, keine Verständigung bekommen. Plötzlich war vor der Tür ein Menschenauflauf. Dann hat man mir seitens der Hausverwaltung mitgeteilt, dass das Haus von der Baupolizei gesperrt worden ist. Was sich im Nachhinein wohl als halbwahr herausgestellt hat. Man hat alle Mieter und mich aufgefordert das Haus zu verlassen."

Ohne Baubehördenbescheid

Die Baubehörde hatte nämlich nicht das Haus gesperrt, so Scheibner, sondern nur eine Empfehlung ausgesprochen. "Der Hauseigentümer hat, sei es aus Vorsicht oder um die Mieter mal draußen zu haben, die Gelegenheit wohl am Schopf ergriffen.", sagt Scheibner, zeigt aber auch Verständnis, dass wenn etwas passiert wäre, es die Verantwortung des Inhabers gewesen wäre. "Ich möchte niemandem etwas unterstellen, aber das Haus wurde geräumt, obwohl die Baubehörde das nicht vorgeschrieben hat. Auch wurde mir nie ein offizielles Schreiben gezeigt."

Erhöhte Mieten?

Wie mittlerweile auch die Tageszeitung Presse berichtete gibt es nun zwei Möglichkeiten wie es weitergeht. Bei der Schlichtungsstelle für wohnrechtliche Angelegenheiten wurde seitens des Inhabers Adler der Antrag auf eine Erhöhung der Mieten für die nächsten zehn Jahre um 14 Euro pro Quadratmeter eingebracht. Scheibner vermutet, dass dies der Plan B des Inhabers Adler sei, falls ein gewünschter Abbruchauftrag nicht erteilt wird. Auf Nachfrage bei der Hausverwaltung wie es nun wirklich weitergeht meinte geschäftsführende Gesellschafterin Eva Gschwandner sie möchte der Baubehörde nicht vorgreifen. "Eine Sanierung des Hauses sei nur mit erhöhten Mieten möglich. Ich habe das mal durchsimuliert und für den notwendigen Preis bekommt man im ersten Bezirk schon eine schöne Wohnung."

2.5 Millionen

Scheibner gibt indes zu, dass es auf die ganze Situation sauer ist, aber auch Verständnis für den Inhaber hat. "Die Meiteinnahmen waren immer sehr gering. Aber deshalb muss das Haus nicht abgerissen werden. Es muss doch eine günstigere Lösung geben als diese kolpotierten 2.5 Millionen Euro, um das Haus wieder bewohnbar zu machen. Diese Summe erscheint mir da ein wenig überzogen."

Kurz vorm Bankrott

Bei all dem Hick-Hack um Abriss oder teure Neusanierung werden von den Verwantwortlichen die persönlichen Schicksale der Betroffenen außen vor gelassen. "Ich stehe kurz vor dem Bankrott. Ich hatte Glück, dass ich hier einen kleinen Raum besitze, aber auf der Alserbachstraße war ich etabliert und würde gerne zurückkehren. Hier in der Marktgasse 11 ist es schwer. Seitdem ich von der Hauptstraße weg bin, tut sich in der Seitengasse nichts."

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