Digitales Theater
"Vorhang auf!" für das Future Lab im Schubert Theater
"Kunst, Künstlich, Digital": Das Schubert Theater läutet im Februar eine neue Ära des Theaters ein.
WIEN/ALSERGRUND. Das Schubert Theater ist bekannt dafür, neue Technologien und digitale Einspielungen in ihre Aufführungen zu integrieren. Jetzt wagt sich das kleine Theater in der Währinger Straße 46 in eine neue Ära: Den ganzen Februar über werden Stücke und Diskussionen zum Thema "Zukunftstheater" angeboten. Für das Projekt haben sich Experten, Schauspieler, Regisseure und Techniker zusammengetan.
Für Direktor Simon Meusburger liegen Figurentheater und virtuelle Realität eng beieinander: "Im Figurentheater erwecken wir Gegenstände zum Leben. In der virtuellen Realität nehmen wir statt Puppen Pixel und hauchen ihnen Leben ein. Diese beiden Genres sind miteinander verwandt.“
Virtuelles Theater für daheim
Das Stück "Projekt Pinocchio" wurde beispielsweise zu einem Großteil von der künstlichen Intelligenz GPT-2, einem neuronalen Netzwerk, das selbständig Texte verfassen kann, geschrieben. Auch die Musik für "Projekt Pinocchio" stammt von einer lernfähigen Maschine, dem künstlichen Kompositionsprogramm AIVA (Artificial Intelligence Virtual Artist).
Eine weitere Innovation ist "MAY.be", das erste Online-Theaterexperiment im virtuellen Raum des Schubert Theaters auf der Plattform "Mozilla Hubs". Dort kann das Publikum virtuell eigens dafür kreierte Räume erkunden. In diesen Räumen wird es auch Theaterstücke geben. Den Auftakt macht die Online-Serie "Ein Würstelstand auf Weltreise". Die Zuschauer begleiten darin die scharfzüngige Ur-Wienerin Resi Resch in fünf Episoden rund um den Globus.
Wie sieht die Zukunft des Theaters aus?
Auch Raum für Diskussion und Austausch soll es im Schubert Theater geben. Dazu finden am 17. und 28. Februar zwei "Future Talks" statt. Unter den Mottos "Die Zukunft" und "Wissenschaft und Kunst" kann dabei mit Experten vor Ort im Schubert Theater und via Livestream über das Thema "Digitales Theater" diskutiert werden.
Im Anschluss an die Gespräche sind die Stücke "Ein Würstelstand auf Weltreise" (Folge 5) und "Projekt Pinocchio" zu sehen. "Wir wollen diese spannende Zeit des Umbruchs, des Neuen und der digitalen Revolution aktiv mitgestalten", sagt Lisa Zingerle, Co-Direktorin des Schubert Theaters. Das Theater in seiner physischen Form möchte man dadurch aber nicht ablösen: "Wir sehen das nicht als Ersatz für analoges Theater, sondern als eine eigene Form, die Vor- und Nachteile hat", ergänzt sie.
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