Die Ausgabe
Wie aus einem Zeitungsstand eine Gastrohütte wurde

- Luca Tamussino bereitet seine Speisen alle in dem ehemaligen Zeitungsstand zu.
- Foto: Ausgabe
- hochgeladen von Niklas Varga
Jahrzehnte war der Stand in der Porzellangasse dem Zeitungsverkauf verschrieben. Jetzt gibt es dort Ganslburger und Raclettsemmeln - eingepackt in Zeitungspapier.
WIEN/ALSERGRUND. Luca Tamussino steht in seinem ehemaligen Zeitungsstand vor der Porzellangasse 1 und schiebt die Speisen in den Ofen, um sie aufzuwärmen. Jahrzehntelang wurden hier Zeitungen verkauft. Doch heute wird hier nicht mehr Gedrucktes, sondern Gekochtes angeboten. Denn auf dem kleinen Kobel prangt jetzt groß die Aufschrift "Ausgabe".
Die "Ausgabe" ist das, was man gemeinhin als experimentell und innovativ bezeichnet. Ihr Gründer Tamussino ist seit elf Jahren als Koch tätig. Als er den leer stehenden Zeitungsstand entdeckte, verdichtete sich seine Vision von einem Gastronomie-Experiment: "Ursprünglich hätte der Stand wegkommen sollen. Doch wir haben ihn gekauft und jetzt renoviert", erzählt Tamussino.
Und das war durchaus aufwendig: In einjähriger Handarbeit wurde der gesamte Stand generalsaniert – und zwar von Christoph Schönbauer: "Ich habe von der Heizung bis zur Decke unter Verwendung von hochwertigen Produkten alles neu gemacht."
Kunst im öffentlichen Raum
So sind auch an zwei Seiten des Standes Vitrinen entstanden, die im Moment mit Keramikprodukten gefüllt sind. "Hier gibt es ab sofort Kunst zu sehen", erklärt Tamussino. "Diese kann natürlich auch bei uns gekauft werden." Nicht ohne Grund hat sich die "Ausgabe" den Satz "Kost und Kultur" zum Motto gemacht. Und ebendiese Kost wird gerade erwärmt, denn sie wurde zuvor von Tamussino und seinem Team in einer Küche in der Berggasse zubereitet.

- In die Speisen der Ausgabe kommen keine industriell verarbeiteten Zutaten.
- Foto: Ausgabe
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Auch bei den Speisen hat man nicht mit Ideenreichtum gespart: Gansl-Burger mit Rotkraut und Maronicreme, Raclette-Semmeln mit Pickles oder Gomasiokarotten mit Miso: Die Speisekarte der "Ausgabe" ist bunt und originell. Verpackt werden alle Speisen in Zeitungspapier mit einem Artikel, der die Geschichte des Standes erläutert. Doch diese Geschichte wird sich im Laufe der Zeit ändern, denn es handelt sich dabei lediglich um die erste Ausgabe.
Umweltbewusste Gastronomie
Bei der Erfüllung seines Traums konnte Tamussino auf tatkräftige Unterstützung zählen. "Meine Freundin ist selbst Zuckerbäckerin und hilft ebenfalls fleißig mit", erzählt er. Besonders wichtig ist ihm auch das Thema Nachhaltigkeit: "Wir verwenden keine Zutaten, die industriell verarbeitet wurden, und wollen auch den Plastikabfall reduzieren", erklärt er. "Im Frühjahr werden wir dann das Dach begrünen. Darauf soll dann auch eine Lesebühne entstehen", sagt Tamussino.

- Das neue Standl erfreut sich im Grätzel großer Beliebtheit.
- Foto: Ausgabe
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Was aus einem jahrzehntealten Zeitungsstand alles werden kann, zeigt die "Ausgabe" nur zu gut. Denn während hier früher die Magazine und Zeitungsblätter selbst die heiße Ware waren, wird heute nur mehr das Essen darin verpackt.
Wichtige Informationen
Die "Ausgabe" vor der Porzellangasse 1 hat Donnerstag bis Samstag jeweils von 12 bis 19 Uhr und sonntags von 12 bis 17 Uhr geöffnet.





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