„Antonius & Fatima“ Südtiroler Siedlungsprojekt
650 Bewohner an Entwicklung maßgeblich beteiligt?

Die Südtiroler Siedlung beheimatet rund 650 Bewohnerinnen und Bewohner und ist ein Kultugut in Bludenz und Vorarlberg | Foto: Stadt Bludenz
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  • Die Südtiroler Siedlung beheimatet rund 650 Bewohnerinnen und Bewohner und ist ein Kultugut in Bludenz und Vorarlberg
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Bewohner der Südtiroler Siedlung in Bludenz sollen bis 2023 am städtebaulichen Entwicklungsplan aktiv teilnehmen

In der Südtiroler Siedlung in Bludenz startet mit „Antonius & Fatima“ ein weiteres Projekt zur Modernisierung des Stadtteils. In drei Veranstaltungen – sogenannten „Living Labs“ – wird bis 2023 gemeinsam mit den Bewohnern und Interessierten ein städtebaulicher Entwicklungsplan zu den Themen Klima, Mobilität, Freiraumnutzung, Barrierefreiheit, Zusammenleben und vielen mehr erarbeitet. Die schrittweise Umsetzung der daraus abgeleiteten Maßnahmen beginnt ab 2023.

„Leuchttürme für resiliente Städte 2040“

Die in den Jahren von 1942 bis 1972 erbaute Südtiroler Siedlung in Bludenz wird im Rahmen des Projekts „Antonius & Fatima“ fit für die Zukunft gemacht. Ermöglicht wird dies durch die Förderung „Leuchttürme für resiliente Städte 2040“ des Klima- und Energiefonds der österreichischen Bundesregierung. In einem mehrstufigen Prozess werden gemeinsam mit den Bewohnern der Südtiroler Siedlung und allen Interessierten konkrete Ideen entwickelt, die in Folgeprojekten ab 2023 von der Stadt Bludenz und der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH – die gleichzeitig auch Eigentümerin der 77 Häuser in der Südtiroler Siedlung ist – umgesetzt werden. Neben „Antonius & Fatima“ startete im Jänner 2022 ein weiteres Sanierungsprojekt in der Südtiroler Siedlung: Zwischen 2022 und 2024 werden beim Pilotprojekt „SÜDSAN“ zwei Häuser modernisiert – die baulichen Ergebnisse werden als Grundlage für die Sanierung der anderen Häuser dienen.

Historische Siedlung

„Quartiere wie die Südtiroler Siedlung in Bludenz leisten einen wichtigen Beitrag zum leistbaren Wohnen in Vorarlberg. Gleichzeitig ist sie als ehemalige Arbeitersiedlung auch historisch einzigartig und muss als wichtiges Erbe der Nachkriegszeit bestmöglich erhalten werden“, betont Landesrat Marco Tittler. „Mit dem Projekt ‚Antonius & Fatima‘ wollen wir die Attraktivität des Quartiers steigern. Die rund 650 Bewohnerinnen und Bewohner sind eingeladen, sich aktiv an der Weiterentwicklung zu beteiligen. Jedes Feedback ist wichtig und hilft dabei, die Lebensqualität in der Südtiroler Siedlung nachhaltig zu verbessern“, stellt der Bludenzer Bürgermeister Simon Tschann fest. Mehrere Projektpartner aus ganz Österreich – darunter das Energieinstitut Vorarlberg und das Büro für resiliente Raum- & Stadtentwicklung – sind an der Umsetzung beteiligt.

Gemeinsam ein Zukunftsbild

In insgesamt drei „Living Labs“ – eine Serie von Projektworkshops – werden im Juni, September und November Fragen zu Nachbarschaft und Zusammenleben, zu Umbauten, Zubauten und Neubauten sowie zur Nutzung von Freiflächen und zum Einsatz von klimafreundlichen Verkehrskonzepten oder einer zukunftsorientierten Energieversorgung erarbeitet.

„Eingeladen sind alle Anwohnerinnen und Anwohner sowie alle am Prozess Interessierten. Gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung, Unternehmen und Fachleuten werden sie in einer gemütlichen Atmosphäre darüber nachdenken und diskutieren, welche Potenziale in der Siedlung schlummern und wie diese für die Zukunft entfaltet werden können. Wir möchten die Teilnehmenden aber auch dazu einladen, uns Geschichten von früher zu erzählen und selbst aktiv bei der Programmgestaltung mitzuwirken“, erklärt Prok. Alexandra Schalegg, Geschäftsstellenleiterin der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH in Vorarlberg. „Im Frühjahr 2023 wird es dann einen richtungsweisenden Entwicklungsplan für die Siedlung geben, aus dem in den Folgejahren konkrete Projekte umgesetzt werden“, ergänzt DI Markus Lechleitner, Geschäftsführer der Alpenländischen Gemeinnützigen WohnbauGmbH.

Was ist Antonius & Fatima?

„Der Projekttitel ‚Antonius & Fatima‘ setzt sich aus zwei lokalen Gegebenheiten zusammen“, erklärt Gudrun Sturn, die für den Prozess mitverantwortlich ist, und führt weiter aus: „Zum einen wurde die Südtiroler Siedlung in Bludenz auf dem Antonius Wäldle errichtet. Zum anderen gibt es die Fatima-Kirche, die im Süden der Siedlung liegt. Im Laufe des Projekts werden den Bewohnern Antonius und Fatima immer wieder als Symbolfiguren begegnen – sie stehen stellvertretend für die vielen Menschen, die während des Projekts in einen Dialog treten werden.“ Das erste Living Lab findet am 10. Juni 2022 statt.

Zur Südtiroler Siedlung Bludenz

  • Baujahre: 1942 – 1972
  • Häuser: 77
  • Wohneinheiten: 397
  • Bewohner: 650
  • Eigentümerin: Alpenländische Gemeinnützige WohnbauGmbH
Die Südtiroler Siedlung beheimatet rund 650 Bewohnerinnen und Bewohner und ist ein Kultugut in Bludenz und Vorarlberg | Foto: Stadt Bludenz
Bewohnerinnen und Bewohner sollen sich an der Projektentwicklung beteiligen | Foto: Stadt Bludenz

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