Lorenz-Böhler-Spital
Wird das Unfallspital ausgelagert?
Die Generaldirektion der Allgemeinen Unfallversicherung (AUVA) überlegt ob der stationäre Bereich des Lorenz-Böhler-Spitals übersiedelt und am Standort nur mehr eine Erstversorgungsambulanz betrieben wird. Es wird eine Schließung des Spitals befürchtet.
BRIGITTENAU. Die Mitarbeiter der Lorenz-Böhler-Spitals im 20. Bezirk wurden kürzlich von ihrem Inhaber, der AUVA, darüber informiert, dass eine Absiedlung des stationären Bereiches, bedeutet knapp 130 Betten, derzeit geprüft wird.
Zukünftig könnte das Spital dann als "Zentrum für ambulante Erstversorgung" geführt werden, hieß es seitens der AUVA „im Zusammenhang mit einer engen Kooperation im Stationärsbereich mit dem Krankenanstaltenverbund (KAV)." Die Mitarbeiter üben heftige Kritik – befürchtet wird der Plan einer generellen Auflösung des Lorenz-Böhler-Spitals.
Auflösung des Krankenhauses ist ausgeschlossen
Die AUVA beruhigt jedoch: "Wir brauchen die Kapazität, wir brauchen die Betten, wir brauchen die OPs. Wer in diesem Bereich darüber nachdenkt, das Lorenz-Böhler-Spital ersatzlos zu streichen, der spielt Roulette mit der Gesundheit der Unfallopfer", so Anton Hiden, Arbeitnehmervertreter im AUVA-Verwaltungsrat.
Jedoch wird überlegt, ob die knapp 130 Betten in den Standort Donauspital übersiedelt werden. Diese könnten dann mit dem KAV als Traumabetten betrieben werden. Doch der Standort in der Brigittenau müsse auf jeden Fall erhalten bleiben. Der 20. Bezirk benötige eine eigenständige Unfallsversorgung, da das Meidlinger Unfallkrankenhaus, das künftig mit dem Kaiser-Franz-Josef-Spital zusammenarbeiten soll, und auch das Donauspital für Unfallpatienten der Brigittenau nicht optimal gelegen sei, heißt es von Seiten der AUVA. Daher wird damit geliebäugelt aus dem Lorenz-Böhler-Spital eine Erstversorgungsambulanz zu machen.
Doch wie genau ein solches Vorhaben umgesetzt und auch finanziert werden kann, steht noch nicht fest. Deshalb läuft derzeit eine Prüfung der Daten und Fakten rund um das Lorenz-Böhler-Spital.
Gespräche starten im Jänner
Eine Anbindung an das Donauspital wäre erst 2026 möglich, doch die Gespräche dazu starten im Jänner 2020. Die Stadt wird sich dazu mit der AUVA austauschen.
Näher muss auch darüber diskutiert werden wie das von der ÖVP-FPÖ-Regierung vereinbarte Sparpaket umgesetzt werden soll. Denn laut Vereinbarung soll es zu einer jährlichen Aufwandsreduktion von 428,8 Millionen Euro kommen, wovon die AUVA nur 134,8 Millionen aufbringen muss. Dieses Paket soll zwar erst mit 2029 in Kraft treten, sollte jedoch im Zuge der Lorenz-Böhler-Spital-Gespräche einbezogen werden.
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