Biber am Vormarsch
Angenagte Bäume mehren sich • Rund 200 Paare vorhanden
Seit Jahresbeginn mehren sich die Nagespuren an den Bäumen entlang des Donaukanals. Denn die Biber, die bisher nur am Flussufer des 9. Bezirks zugeschlagen haben, sind nun auch auf den Geschmack der Brigittenauer Bäume gekommen.
(si). In den 70er Jahren galt der Biber in Wien als ausgestorben. Doch Fortschritte im Artenschutz und eine Hebung der Wasserqualität haben zu einer stabilen Population der Nager in der Millionenstadt geführt. Gerade der Donaukanal mit seiner geringeren Fließgeschwindigkeit und den immer grüneren Ufern bietet gute Lebensbedingungen für die Biber.
Bisher Brigittenau verschmäht
Noch bis vor wenigen Monaten bevorzugten die scheuen Pelztiere jedoch das Ufer des 9. Bezirks. Mit Jahreswechsel dürften die Tiere jedoch auch im 20. auf den Geschmack gekommen sein. Zahlreiche Bissspuren an ufernahen Bäumen machen das deutlich. Experten beruhigen jedoch: „Eine tatsächliche Gefahr für die Vegetation oder den Donaukanal besteht nicht. Die Population wird über ein gewisses Maß nicht steigen“, erklärt Forstdirektor Januskovecz von der MA 49. Denn Biber haben ein ausgeprägtes Revierverhalten – die häufigste Todesursache bei den Nagern sind Kämpfe unter Artgenossen.
Hinweisschilder gefordert
Petra Saßmann von den Bezirksgrünen fordert nun Hinweisschilder, die die Bevölkerung über die Harmlosigkeit der Biber aufklären. „Das Abnagen von kleineren Ästen dient der Verjüngung der Bäume. Und wertvolle Bäume kann man durch Umzäunungen ohne großen Aufwand schützen“, so Saßmann.
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