Politstreit um Grätzelprojekt
„Lebendige Wallensteinstraße“ läuft nach drei Jahren aus – Weiterführung wird diskutiert
Als eines von 33 rot-grünen Projekten sollte die „Lebendige Wallensteinstraße“ dem Viertel neue Impulse verleihen. Nun ist die Pilotphase zu Ende, über eine Weiterführung wird verhandelt.
Ob Weihnachtswichtel oder Wohlfühloase: Mit einer Reihe von Aktionen hat das Projekt „Lebendige Wallensteinstraße“ versucht dem Grätzel neues Leben einzuhauchen. Mit 31. Dezember endet die Pilotphase, über eine Weiterführung wird in der Bezirksvorstehung verhandelt.
Nur bei breiter Zustimmung
„Wir können uns eine Fortsetzung in einer abgespeckten Version vorstellen“, erklärt Bezirksvorsteher Hannes Derfler (SPÖ). Pro Jahr kostete die „Lebendige Wallensteinstraße“ 200.000 Euro, wobei die Hälfte der Bezirk zahlte. In der nächten Präsidiale, einer vorbereitenden Einheit für die Bezirksvertetungssitzung, werden die Parteien darüber verhandeln. Dies müsste dann auch neu budgetiert werden. „Darauf können wir uns nur einigen, wenn es einen breiten Konsens gibt“, erklärt Hannes Derfler.
Über die Bilanz der „Lebendigen Wallensteinstraße“ ist man in Brigittenau gespaltener Meinung.„Wir haben durch unsere Arbeit einem strukturschwachen Viertel neue Impulse liefern können“, sagt Christine Huber-Pachler. Auch Marcus Girardi, Verantwortlicher in der Gebietsbetreuung für dieses Projekt, unterstreicht die Erfolge. Man habe sich den wesentlichen Problemzonen gewidmet: den Leerständen, der minderwertigen Qualität der angeboteten Ware und der gesunkene Motivation bei den Geschäftsleuten. Die Zeit habe für das Projekt aber leider nicht ausgereicht: „In drei Jahren kann man das Rad nicht neu erfinden“, so Girardi.
FP will Geld besser einsetzen
Kritik kommt vor allem von der Rathaus-Opposition: „Bei vielen Aktivitäten ist nicht klar, was das den Gewerbetreibenden bringen soll. Mit diesem rot-grünen Projekt hat man einen Versorgerposten geschaffen“, kritisiert Gerhard Haslinger, Bezirksparteiobmann der FPÖ. „Es ist nicht einzusehen, warum die Geldmittel des Bezirks weiter in dieses Projekt gesteckt werden“, so Haslinger. Bezirksvorsteher Derfler sieht darin aber kein rot-grünes Projekt mehr: „Wir möchten alle Parteien einbinden.“ Ob dieser zustande kommt, wird sich weisen.
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